Im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho steht im kommenden Jahr eine Superintendenten-Wahl an. Nach 16 Jahren im Amt geht Superintendent Andreas Huneke (62) im Januar 2021 in den Ruhestand, wie der Kirchenkreis mitteilte. Auf der jüngsten Kreissynode in Vlotho wurde darüber informiert, dass der Nominierungsausschuss seine Arbeit aufgenommen hat. Die Stelle soll demnach noch bis Ende diesen Jahres ausgeschrieben werden. Die Wahl solle auf der Herbstsynode 2020 erfolgen.

Im Mittelpunkt der Kreissynode stand die finanzielle Entwicklung der evangelischen Kirche in der Region. Die steigende Zahl an Kirchenaustritten beschäftige den Kirchenkreis Vlotho zunehmend, hieß es. Allein in den Jahren 2017 und 2018 seien aus der Evangelischen Kirche von Westfalen fast 40.000 Gemeindemitglieder ausgetreten. Das mache sich besonders im ländlich geprägten Raum der Landeskirche bemerkbar. Für den Kirchenkreis Vlotho bedeute es mehr als 200.000 Euro weniger finanzielle Mittel für Seelsorge, Kinder- und Jugendarbeit, den Erhalt der Kirchen, Kindergärten sowie das Gemeindeleben vor Ort und die weiteren Arbeitsfelder.

Rücklagen müssen angetastet werden

Die Gemeinden müssten entsprechend mit weniger Finanzmitteln auskommen. Laut aktueller Haushaltsplanung werden sie im Jahr 2020 voraussichtlich pro Gemeindemitglied nur noch knapp 90 Euro für das komplette Jahr erhalten, erklärte der Kirchenkreis. Ohne Zugriff auf die Rücklagen werde eine künftige Finanzplanung kaum möglich sein.

Dagegen wird im Kirchenkreis in den Kita-Bereich investiert, da kleinere Städte wie Porta Westfalica, Löhne, Bad Oeynhausen und Vlotho mit Kindergartenplätzen unterversorgt sind, wie es weiter hieß. So wurde zum 1. August ein neuer provisorischer Kindergarten in Bad Oeynhausen eröffnet, der für 45 Kinder Betreuungsplätze bis 2021 schafft. Bis dahin baut der Kirchenkreis eine neue evangelische Kindertagesstätte, die zum Kita-Jahr 2020/21 eröffnet werden soll. Auch die Städte in den vier Regionen planen den Angaben nach weitere Kita-Neubauten oder -Erweiterungen.

Alle 23 Kitas im Kirchenkreis sind mit dem Gütesiegel BETA zertifiziert. Das Gütesiegel basiert auf dem Bundesrahmenhandbuch der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA). Voraussetzung ist, dass die Kita im Rahmen des Qualitätsmanagements ihre Arbeit überprüfen lässt und sich systematisch weiterentwickelt. Religionspädagogik muss in den Kita-Alltag integriert und das evangelische Profil gestärkt werden.