Der evangelische Kirchenkreis Köln-Süd hat bei seiner Synode ein Schutzkonzept gegen sexuelle Übergriffe beschlossen. Die 82 Synodalen hätten das Konzept zur Prävention sexualisierter Gewalt und zum Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung einstimmig verabschiedet, teilte der Kirchenkreis mit. Das Papier wurde den Angaben zufolge im Frühjahr an alle Gemeinden geschickt.

Nach der Einarbeitung einiger Änderungswünsche und der nun erfolgten Beschlussfassung soll es eine gedruckte Neuauflage geben, die den Gemeinden zur Verfügung gestellt wird. Die Evangelische Kirche im Rheinland hatte Ende Oktober ein öffentliches Schuldbekenntnis abgelegt. "Unsere Kirche ist schuldig geworden, weil in ihr Täter geschützt wurden", sagte Vizepräses Christoph Pistorius.

Bis 2030 müssen sieben Pfarrstellen abgebaut werden

Die Synode nahm auch die Pfarrstellenplanung in den Blick: Den Angaben zufolge muss der Kirchenkreis bis 2030 sieben Pfarrstellen abbauen. Superintendent Bernhard Seiger appellierte bei der Kreissynode vergangenes Wochenende an die Gemeinden, gemeinsame Strategien zu entwickeln, wie der Kirchenkreis mitteilte. Die Stellenzahl wird in den kommenden elf Jahren von 24,5 auf 17,5 sinken.

Der Finanzausschuss stellte den Synodalen zudem die Haushaltsplanung vor. Für 2020 sind Ausgaben von rund 753.000 Euro, Erträge von 763.500 Euro und Rücklagen-Entnahmen von 66.400 Euro geplant. Der Kirchenkreis geht demnach von einem Bilanzergebnis in Höhe von 76.900 Euro aus.

Das Gremium wählte zudem den Hürther Pfarrer Jan Ehlert zum Synodalbeauftragten für Informations-Technologie. Als Schwerpunkttehma für die kommenden beiden Jahre wurde die Taufe festgelegt. Der Kirchenverband Köln und Region habe dazu eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Die Synode beschäftigte sich zudem mit dem kirchlichen Engagement gegen Antisemitismus und der Bewahrung der Schöpfung, vor allem mit Blick auf den Klimawandel: Die Kirchengemeinden müssten sich über den eigenen Anteil am Klimaabdruck im Klaren sein und "zum Beispiel in Bezug auf die Energiebilanz unserer Gebäude, unsere Verantwortung stärker wahrnehmen", sagte der Superintendent.

Zum Kirchenkreis Köln-Süd gehören 16 Gemeinden mit etwa 65.800 Gemeindemitgliedern.