In der Dortmunder Nordstadt hat sich ein Runder Tisch gegen Rechtsextremismus gebildet. Dem Verbund gehören Kirchengemeinden, Schulen, Beratungsstellen und die Auslandsgesellschaft mit Sitz in Dortmund an. In einem weiteren Schritt sollen jetzt Migrantenorganisationen hinzukommen. Die Gründung ist eine Reaktion auf die fortwährenden Nazi-Demonstrationen in der Nordstadt, wie Friedrich Stiller, Sprecher des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus, dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage erläuterte. Damit erweiterten sich die Aktivitäten gegen Rechts und die Vernetzung in der Stadt und ihren Stadtteilen.

Auch wenn die Rechtsextremen ankündigten, ihre Aufmärsche vorerst auszusetzen, solle mit dem Runden Tisch ein klares Signal gegen Fremdenhass und Hetze gesetzt werden, sagt Stiller. Insbesondere in der Nordstadt würden Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Religionen leben. Der gesamten Bevölkerung gegenüber trage man Verantwortung. Es sei wichtig zu vermitteln, dass man sich um alle Gruppen kümmere, die die Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens prägen.

Der Runde Tisch will nun in den nächsten Wochen einen Aktionsplan erstellen und im Dezember zu ersten Veranstaltungen und Initiativen aufrufen. Das Programm solle verdeutlichten, dass "in der Stadt kein Platz für Rechtsextremismus ist", betonte Friedrich Stiller, der als Pfarrer im Referat Gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenkreis Dortmund arbeitet.

Rechtsextremismus ist seit Jahren ein Problem in Dortmund und in der Region. 2005 gründete die evangelische Kirche in der Stadt unter anderem mit dem DGB und Parteien den Dortmunder Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus. Seit 2012 gibt es einen eigenen Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus.