An den von der rechtsextremistischen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) ermordeten Dortmunder Mehmet Kubasik erinnert seit 8. November ein Platz in der Ruhrgebietsstadt. "Wir verstehen diese Platzbenennung als dauerhafte Erinnerung an das entsetzliche Verbrechen", sagte der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD). "Gleichzeitig verstehen wir sie als stete Mahnung, dass wir alle in Dortmund uns stets wachsam, konsequent und mit allen Kräften gegen alle rechtsextremen Strömungen stellen müssen und auch werden."

Die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord hatte die Umbenennung des Platzes im Februar beschlossen. Der Stadt sei es ein Anliegen, die Taten des NSU zu verurteilen, Kubasik sowie der anderen neun Opfer zu gedenken und Stellung gegen Rechtsextremismus zu beziehen.

Die neonazistische Gruppierung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) wurde 2011 öffentlich bekannt, als die Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhart tot aufgefunden wurden, Beate Zschäpe ihre Zwickauer Wohnung abbrannte und Bekennervideos verschickte. Die drei Rechtsextremisten ermordeten zwischen 2000 und 2007 neun Migranten, unter ihnen der Dortmunder Mehmet Kubasik, der am 4. April 2006 in seinem Kiosk getötet wurde, und eine Polizistin. Sie verübten auch drei Sprengstoffanschläge in Nürnberg und Köln.

Die Zahl der Tatbeteiligten und ihrer Unterstützer ist umstritten. Am 11. Juli 2018 wurde Zschäpe als Mittäterin der Morde und Sprengstoffanschläge wegen Mitgliedschaft im NSU und wegen schwerer Brandstiftung zu lebenslanger Haft verurteilt.