Zu dem kleinen Jubiläum würden rund 220 Titelbilder präsentiert, darunter Originale von F.K. Waechter, Hans Traxler, Franziska Becker, Rudi Hurzlmeier und Michael Sowa, sagte der Leiter der Caricatura, Achim Frenz, am 1. Oktober. Gezeigt würden zudem Originalrequisiten wie die halb geschälte Gurke und die Jeansjacke von Zonen-Gaby, "Waffen der Satire" wie die spitze Feder und der Holzhammer sowie eine Selfie-Station, die die Besucher dazu einlädt, Titelmotive nachzustellen.

Die Schau mit dem Titel "40 Jahre - Die endgültige Titelausstellung" gewähre auch einen Blick in die Vitrinen mit den verbotenen Covern, erläuterte der frühere Chefredakteur und Ausstellungskurator, Tim Wolff. So sei zum Beispiel Björn Engholm in der Genfer Barschel-Badewanne zu sehen. Dem SPD-Politiker sei das bis dahin höchste Schmerzensgeld in der deutschen Pressegeschichte von 40.000 D-Mark zugesprochen worden.

55 Gerichtsverfahren

Auch die rund 50 Titelbilder des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl seien in der Schau versammelt, sagte Wolff. Doch während sich Engholm, sein Parteikollege Kurt Beck und immer wieder katholische Würdenträger durch die satirische Darstellung ihrer Persönlichkeitsrechte verletzt gesehen und gegen die "Titanic" geklagt hätten, sei der als "Birne" verspottete Helmut Kohl "klug genug" gewesen, "nicht zu reagieren". Insgesamt habe es in 40 Jahren "Titanic" 55 Gerichtsverfahren, 38 verbotene Ausgaben sowie zahlreiche einstweilige Verfügungen und Unterlassungserklärungen gegen das Blatt gegeben.

Gegründet wurde "Titanic" 1979 von den Vertretern der neuen Frankfurter Satirikerschule Robert Gernhardt, Chlodwig, Poth, Hans Traxler und F. K. Waechter. Die erste Ausgabe mit dem programmatischen Untertitel "Das endgültige Satiremagazin" erschien im November 1979 zur Buchmesse.