Die Missionszentrale der Franziskaner in Bonn feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Etwa eine Million Menschen auf der ganzen Welt unterstützten den franziskanischen Hilfegedanken, sagte der Leiter der Missionszentrale, Bruder Matthias Maier, zur Eröffnung des Festwochenendes am 6. September in Bonn-Bad Godesberg. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würdigte das völkerverbindende, friedensstiftende Engagement des 1969 gegründeten Missionswerks der Franziskaner. Das offizielle Jubiläumsprogramm startete am 7. September.

Laschet würdigt weltweites Engagement

Aktuell sei eine Welt zu erleben, in der häufig die Devise "mein Land zuerst" gelte, sagte Laschet beim Festakt in Bonn. "Die Franziskaner sind genau das Gegenmodell zu dieser Einstellung: Sie engagieren sich dort, wo andere nicht mehr hingehen. Und das weltweit." Laschet hob hervor, dass die meisten großen Hilfsorganisationen ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen hätten, viele davon in der Bundesstadt. "Das macht uns Stolz", sagte er. "Wir wollen das globale Gewissen Deutschlands sein." Über 500 Gäste, darunter Franziskaner aus 37 Ländern, feierten das 50-jährige Bestehen der Missionszentrale.

650 Projekte in 80 Ländern der Erde hat die Missionszentrale der Franziskaner nach eigenen Angaben im Jahr 2018 unterstützt. Die Projekte hatten ein finanzielles Volumen von rund zwölf Millionen Euro. Bei den Maßnahmen handelte es sich um Projekte, die die Grundbedürfnisse der Menschen erfüllten wie Nahrung, Wasser, Bildung und Unterkunft. Gefördert werden auch Vorhaben aus den Bereichen Umweltschutz und Grundrechte. Zudem beteiligt sich das Hilfswerk an Nothilfen und Soforthilfen bei Katastrophen.

In einem Freiwilligendienst entsenden die Franziskaner zehn bis 20 junge Erwachsene im Jahr in weltweite Projekte. Insgesamt hat die Mission in den vergangenen 50 Jahren seit ihrer Gründung 25.000 Maßnahmen mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro finanziert. Das Geld stamme zum größten Teil aus Spenden, erläuterte Bruder Matthias. Für die Zukunft will die Missionszentrale nach den Worten ihres Leiters verstärkt auf Kooperationen setzen, etwa mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

"Gold des Evangeliums"

Die Deutsche Bischofskonferenz würdigte das Engagement der Franziskaner. "Die Missionszentrale hat seit fünf Jahrzehnten dabei mitgewirkt, dass das Gold des Evangeliums zu vielen Menschen in Not und Elend, Hunger und Krankheit, in Kriegsgebiete und Flüchtlingscamps gebracht wurde und wird", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick.

Mit der Aktion "Frieden bewegt" wurde am 7. September das Jubiläumsprogramm gestartet. Auf dem Programm standen Musik, Angebote für Kinder und Vorträge zum Thema Frieden. Für den Abend war ein Friedensmarsch mit Kerzen geplant. Am 8. September feierte die Missionszentrale der Franziskaner ihr Jubiläum mit einem Festgottesdienst, an den sich Austausch und Dialog bei einfachen Speisen und Getränken "in franziskanischer Atmosphäre" anschließt.