Bei einer Sammelabschiebung sind 31 erwachsene Männer am 27. August vom Flughafen Frankfurt nach Afghanistan geflogen worden. 13 von ihnen seien verurteilte Straftäter gewesen, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin am 28. August auf Anfrage mit. 15 Personen stammten allein aus Bayern, die übrigen aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Die Abschiebung verlief nach Angaben der Frankfurter Abschiebebeobachterin der Diakonie, Melisa Ergül-Populo, "ganz ruhig". Anhänger des "Afghan Refugees Movement" demonstrierten im Flughafengebäude dagegen. In der Vorwoche hätten insgesamt zehn Bundesländer einen Bedarf an 71 Abschiebungen nach Afghanistan gemeldet, ergänzte der Sprecher des Bundesinnenministeriums. Jedoch seien viele der zur Abschiebung vorgesehenen Ausreisepflichtigen von der Polizei nicht aufzufinden. Derzeit gebe es 24.000 ausreisepflichtige Afghanen in Deutschland.

27. Sammelabschiebung

Die Organisation Pro Asyl hatte zuvor die 27. Sammelabschiebung nach Afghanistan seit Dezember 2016 scharf kritisiert. Die "katastrophale Sicherheitssituation" in dem Land habe sich nicht verändert. Mehr als 41.000 Menschen seien dort allein seit vergangenem Jahr getötet worden.