Die Stadt Bielefeld ruft in einem Wettbewerb zu Beweisen für die "Bielefeld-Verschwörung" auf. Auf ihrer Internetseite fordert die Stadt unter dem Motto #Bielefeldmillion "alle geistigen Überflieger dieses Landes dazu auf, uns zu beweisen, dass es Bielefeld wirklich nicht gibt". Als Preis "für den ultimativen Beweis" würden eine Million Euro winken. Teilnehmer könnten Bilder, Videos oder Texte einreichen: Jegliche Art von Beitrag sei erlaubt, nur unumstößlich müssten die Perlen der Weisheit sein. Anlass des Wettbewerbs sei das 25. Jubiläum der "Bielefeld-Verschwörung".

Wenn niemand einen Beweis für die Verschwörungstheorie erbringen könne, "werden wir die Bielefeld-Verschwörung offiziell verabschieden", heißt es weiter. Sollte einem Einsender hingegen tatsächlich die Beweisführung für die Nichtexistenz der westfälischen Stadt gelingen, "werden wir Bielefelder uns auf ewig mit 'unserer Nichtexistenz' abfinden", kündigte die Stadt an.

Jeder eingesandte Beweis werde "auf Herz und Nieren" geprüft, hieß es: "Wir sind uns zu 99,99 Prozent sicher, dass wir jeden Beweis widerlegen können." Immerhin sei in Bielefeld mit seiner Universität und sechs Fachhochschulen für jedes Argumentationsmuster ein Experte zu finden. Kreativität und Witz sollten jedoch belohnt werden. Die besten Einsendungen würden der Öffentlichkeit in regelmäßigen Veröffentlichungen vorgestellt.

Die sogenannte "Bielefeld-Verschwörung" hatte nach Angaben der Stadt ein Kieler Informatikstudent erfunden, der 1994 im Internet seinen satirischen Text veröffentlichte. Darin wurde behauptet, dass es die Stadt Bielefeld nicht gebe und deren angebliche Existenz eine Verschwörung sei. Damit habe sich der Kieler Achim Held über Verschwörungstheorien im Allgemeinen lustig machen wollen, hieß es. Held gehört zu den Unterstützern des Wettbewerbs, den die Stadt gemeinsam mit dem Bielefelder Stadtmarketing ausrichtet.