Düsseldorf (epd). In Nordrhein-Westfalen haben 2,2 Millionen Erwerbstätige einen Migrationshintergrund. Damit machten sie im Jahr 2017 einen Anteil von 26,3 Prozent an allen Erwerbstätigen aus, wie das statistische Landesamt am 1. Juli in Düsseldorf mitteilte. Der Anteil aller Männer und Frauen aus Zuwandererfamilien an der gesamten Bevölkerungszahl lag bei 28,7 Prozent, wie die Statistiker errechneten und in ihrem Bericht "NRW (ge)zählt - Angekommen in Nordrhein-Westfalen" mit Zahlen aus dem Jahr 2017 vorlegten.
Die Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 65-Jährigen mit Migrationshintergrund lag der Erhebung zufolge bei 62,7 Prozent und fiel damit niedriger aus als bei Menschen ohne Migrationshintergrund (75,9 Prozent), wie die Statistiker erklärten. Bei Frauen aus Zuwandererfamilien waren die Quoten mit 56 Prozent niedriger als bei Männern (69,1 Prozent). Die Erwerbslosenquote von Menschen mit Migrationshintergrund war mit 6,7 Prozent höher als die von nicht zugewanderten Beschäftigten (3,2 Prozent).
Die Statistiker betonten, dass die reine Erwerbstätigenquote keine Angaben zu Art und Umfang der ausgeübten Erwerbstätigkeit liefere. Diese Aspekte seien aber im Hinblick auf die soziale Absicherung und die Arbeitsmarktintegration von Bedeutung. Zwar gebe es bei Selbstständigen zwischen 15 und unter 65 Jahren kaum einen Unterschied, hieß es. 8,6 Prozent von ihnen verfügten über einen Migrationshintergrund, 9,7 Prozent hätten keinen Migrationshintergrund.
Deutliche Unterschiede zeigten sich jedoch bei der Betrachtung der abhängig Beschäftigten, hieß es. Erwerbstätige mit Migrationshintergrund arbeiten der Erhebung zufolge seltener in einem "Normalarbeitsverhältnis", also in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis in Vollzeit oder in substanzieller Teilzeit mit mindestens 21 Wochenstunden, das nicht in Form von Leiharbeit ausgeübt wird. Mit 67,5 Prozent seien gut zwei Drittel der abhängig Beschäftigten mit Migrationshintergrund in einem Normalarbeitsverhältnis tätig, von denen ohne Migrationshintergrund hingegen gut drei Viertel (77,7 Prozent), erklärten die Statistiker.
Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen nach Definition des Mikrozensus alle, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, die aus dem Ausland zugewandert sind oder die mindestens ein Elternteil haben, das zugewandert ist.