Die Mitbestimmung von Beschäftigten in Behinderten-Werkstätten der Freien Wohlfahrtspflege soll gestärkt werden. Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Werkstatträte in Nordrhein-Westfalen erhält in Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW eine eigene Geschäftsstelle in Hamm. "Damit haben Menschen mit Behinderung, die in einer der rund 100 Werkstätten unter dem Dach der Freien Wohlfahrtspflege NRW arbeiten, eine neue Anlaufstelle und eine feste Basis für ihre Arbeit auf Landesebene", erklärte der Paritätische Wohlfahrtsverband am 1. Juli in Wuppertal. Zudem unterstützt den Angaben zufolge eine Mitarbeiterin des Wohlfahrtsverbands die Werkstatträte als Assistenz. Dafür haben die beiden Organisationen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Ratgeber für Werkstatträte erschienen

Zur Mitbestimmung von Beschäftigten in Behinderten-Werkstätten ist auch ein neuer Ratgeber für die sogenannten Werkstatträte erschienen. Das Handbuch sei bewusst in leichter Sprache verfasst, arbeite mit unterschiedlichen Farben für die Kapitel und solle verständlich Tipps geben, wie man beispielsweise einen Flyer erstellt, sagte Petra Welzel, Referentin des Diakonischen Werks Rheinland-Westfalen-Lippe. Das Handbuch ist den Angaben zufolge das Ergebnis eines dreijährigen Projekts in Nordrhein-Westfalen.

In den einzelnen Kapiteln geht es demnach zum Beispiel um die Mitbestimmungsrechte im Werkstattrat, darum wie sich dieser bekannter machen oder wie die Zusammenarbeit mit der Leitung aussehen kann. Das Handbuch ist den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen. Werkstatträte könnten ihre Ideen, Vorschläge oder Vorlagen an die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte NRW schicken, hieß es.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW vereint nach eigenen Angaben unter seinem Dach rund 3.100 Mitgliedsorganisationen mit mehr als 6.200 Einrichtungen und Diensten aus allen Bereichen der sozialen Arbeit. Die LAG Werkstatträte NRW ist wiederum ein Zusammenschluss von Mitarbeitervertretungen von Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Sie vertritt den Angaben zufolge mehr als 75.000 Beschäftigte in über 100 Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen. Die Werkstatträte vertreten die Anliegen der Arbeitnehmer gegenüber ihren Arbeitgebern.