Berlin (epd). Der Zentralrat der Juden will durch eine neue Dialogreihe den Austausch zwischen Juden und Muslimen in Deutschland fördern. Ziel sei es, Antisemitismus "gar nicht erst entstehen zu lassen", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster zum Auftakt des Projekts "Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog" am 3. Juli in Berlin.
Die bundesweit angelegte Gesprächsreihe wird von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), in diesem Jahr mit 1,2 Millionen Euro gefördert. Zum Auftakt war in Berlin unter dem Motto "Starting dialogue" ein Treffen jüdischer und muslimischer Jungunternehmer und Startup-Gründer geplant. Weitere Dialogforen mit Lehrern, Sportlern, Studierenden, Senioren und Frauengruppen sollten in den kommenden Monaten folgen, sagte der Geschäftsführer des Zentralrates, Daniel Botmann.
Widmann-Mauz betonte, bei dem Projekt gehe es darum, Hemmschwellen abzubauen und eine Verfestigung von Vorurteilen frühzeitig zu bekämpfen. "Prävention durch Dialog", sagte die CDU-Politikerin. Dabei sollten mit der Gesprächsreihe auch neue Zielgruppen erreicht werden.
Zum Hintergrund des Projektes verwies die Integrationsbeauftragte auf den Anstieg antisemitischer und islamfeindlicher Straftaten. Sie sei entsetzt, dass es wieder möglich sei, dass Menschen wegen ihrer Religion beschimpft und angegriffen werden. "Das ist kein Zustand, den wir in unserem Land wollen", sagte Widmann-Mauz.
Geplant seien verschiedene Dialogformate, hieß es weiter. Schuster betonte, wer aus seiner Lebensrealität heraus miteinander spreche, "geht ohne Vorbehalte aufeinander zu".
Der Titel der Dialogreihe "Schalom Aleikum" ist zusammengesetzt aus der hebräischen und arabischen Begrüßungsformel "Schalom Aleichem" und "Salam Aleikum". Beides bedeutet "Friede sei mit Euch".