Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ehrt den ehemaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) mit dem diesjährigen Staatspreis. Töpfer, langjähriger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, erhalte die höchste Auszeichnung des Landes für sein herausragendes Engagement weltweit und für das Land Nordrhein-Westfalen, teilte die Düsseldorfer Staatskanzlei am 4. Juni mit. Töpfer sei Vorkämpfer und Mahner für globalen Umweltschutz und nachhaltiges Leben, erklärte Laschet, der den Umweltpolitiker und Wissenschaftler aus Höxter am 16. September in Bonn auszeichnen wird. Die Laudatio hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Staatspreis von Nordrhein-Westfalen ist mit 25.000 Euro dotiert.

Beharrlicher Kämpfer für Bewahrung der Schöpfung

"Klaus Töpfer kämpft seit Jahrzehnten kompetent, klar und beharrlich für die Bewahrung der Schöpfung, weltweit und in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen", würdigte Laschet den Preisträger. Töpfer habe sich als ranghöchster deutscher Vertreter bei den Vereinten Nationen international für nachhaltige Entwicklung und die Bedeutung globalen Umweltschutzes starkgemacht und für gemeinsame und ganzheitliche Lösungen geworben, die auch die Armutsbekämpfung in den Blick nehmen. "Mit seiner Beharrlichkeit, Durchsetzungskraft und seinem visionären Einsatz prägte er als Bundesumweltminister maßgeblich den Umweltschutz eines ganzen Landes, etwa mit dem Verbot von FCKW oder der Einführung der Kreislaufwirtschaft."

Töpfer habe sich dafür starkgemacht, dass durch den Umzug der Bundesregierung nach Berlin freiwerdende Liegenschaften in Bonn neu genutzt werden. Die Ansiedlung der UN-Einrichtungen in Bonn als einzigem Standort in Deutschland präge auch heute die internationale Ausrichtung der Bundesstadt, erklärte Laschet. Es sei Klaus Töpfer in jahrzehntelanger intensiver Arbeit gelungen, Umwelt und Nachhaltigkeit in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken, lange bevor diese Themen breite Öffentlichkeit fanden.

Klaus Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Waldenburg/Walbrzych in Schlesien geboren. Nach der Vertreibung seiner Familie 1945 wuchs er in Westfalen auf und studierte Volkswirtschaftslehre. 1971 ging er in die Politik und war erst in der Staatskanzlei des Saarlandes, dann als Staatssekretär und ab 1985 als Umweltminister in Rheinland-Pfalz tätig. 1987 übernahm er bis 1994 das Bundesumweltministerium in Bonn. 1998 beriefen ihn die Vereinten Nationen zum Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) nach Nairobi. Von 1998 bis 2006 war Töpfer außerdem Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen und Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Nairobi. Seit 2007 lehrt Töpfer, der in Höxter lebt, als Professor für Umwelt und nachhaltige Entwicklung an der Tongji-Universität Shanghai.