München (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat die Bedeutung des Qualitätsjournalismus unterstrichen. Angesichts der neuen medialen Entwicklungen werde der ethische Ansatz des Qualitätsjournalismus immer wichtiger, erklärte der bayerische Landesbischof am 14. Mai in München beim Medienempfang seiner Landeskirche, bei dem auch die mit insgesamt 11.000 Euro dotierten Medienpreise der Landeskirche vergeben wurden.
Die "blinden Algorithmen", die durch das häufige Anklicken auch die fürchterlichsten Hassbotschaften im Netz hochspülten, bräuchten als Gegengewicht einen Journalismus des Anstands, der Ausgewogenheit und der umfassenden Recherche, sagte der Landesbischof. Journalistinnen und Journalisten leisteten täglich und unter nicht einfachen Bedingungen einen unverzichtbaren Beitrag für den demokratischen Diskurs und ein funktionierendes Gemeinwesen.
Medienpreise vergeben
Der kirchliche Medienpreis 2019 stand unter dem Thema "Wieviel Digitalisierung dient dem Menschen?". In der Kategorie Tageszeitung erhielt Christian Rickens einen mit 2.500 Euro dotierten Preis für seinen im "Handelsblatt" erschienen Beitrag "Dataistisches Manifest". Der Preis in der Sparte Magazin (ebenfalls 2.500 Euro) ging an Laura Meschede für ihren im "SZ-Magazin" publizierten Beitrag "Die Mensch-Maschine" über digitale Ausbeutung. Mit zwei Sonderpreisen zu je 1.000 Euro wurden Serien zu Chancen und Risiken der Digitalisierung in den Tageszeitungen "Main Echo" (Aschaffenburg) und "Nürnberger Nachrichten" bedacht.
Den erstmals ausgelobten Nachwuchspreis zu einem frei gewählten Thema (je 1.000 Euro) erhielten Christopher Bonnen (Deutsche Journalistenschule), Sofie Czilwik (Evangelische Journalistenschule), Luisa Hommerich (Henri-Nannen-Schule) und Claudio Rizello (Henri-Nannen-Schule).