Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat 19 sozial und gesellschaftlich engagierte Bürger mit dem Verdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde am 14. Mai Düsseldorf erhielten unter anderen die "Maus"-Fernsehmoderatoren Christoph Biemann und Armin Maiwald, der Jazz-Trompeter Till Brönner und der Astronaut Alexander Gerst die Auszeichnung, wie die Staatskanzlei mitteilte. Auch die ehemaligen Bundesminister Ursula Lehr (CDU) und Jürgen Schmude (SPD) sowie die Glasforscher Annette und Ernst Jansen-Winkeln sind unter den Geehrten.
Der SPD-Politiker Schmude aus Moers, ehemaliger Bundesbildungs- und Bundesjustizminister, wurde für sein langjähriges Engagement in Politik und Kirchenarbeit ausgezeichnet. Von 1985 bis 2003 war er unter anderem Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Von 2005 bis 2012 war er Mitglied im Deutschen Ethikrat. Laschet dankte Schmude für seinen Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und ein friedliches Zusammenleben. "Sie haben zusammengebracht, was zusammengehört, im wiedervereinigten Deutschland und in Ihrer Heimat am Niederrhein."
Rheinische Kirche gratuliert Jürgen Schmude
Auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, übermittelte am 14. Mai seine Glückwünsche an Schmude. Schmude habe als Christ mit seinem Wirken Kirche und Gesellschaft viel Jahre mit geprägt und mitgetragen, erklärte er.
Die Bonner Wissenschaftlerin und ehemalige Bundesfamilienministerin Ursula Lehr (CDU) erhielt die Landesauszeichnung für ihr Engagement im Bereich Gerontologie und Seniorenpolitik. Seit 2009 ist sie unter anderem Vorsitzende beziehungsweise stellvertretende Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (Bagso). Laschet unterstrich, dass sie sich als Pionierin mit Fragen des würdevollen Alterns befasst habe, lange bevor das Thema in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.
Das Ehepaar Jansen-Winkeln aus Mönchengladbach engagiert sich für die Wahrung der Fensterglaskunst und gründete 1993 den Verein "Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts". Seit Jahren widmen sich die Eheleute der Inventarisierung von Kunstfenstern in sakralen und in nicht sakralen Gebäuden wie Kirchen, Rathäusern, Schulen, Krankenhäusern oder Altersheimen. Von 2004 bis 2016 erstellten sie eine Dokumentation der Glasmalerei in Nordrhein-Westfalen, Luxemburg und im niederländischen Limburg als Basis für die interdisziplinäre Forschung. Die Erhebung soll fortgesetzt werden.
Laschet dankte den Eheleuten für ihr Engagement der vergangenen Jahrzehnt die Bewahrung des kulturhistorischen Erbes Tausender prachtvoller Glasfenster. Das Land und er persönlich seien dankbar für den unschätzbaren Einsatz für den Erhalt dieses Kunstschatzes, sagte er.
Der Landesverdienstorden ist eine der höchsten Auszeichnungen Nordrhein-Westfalens. Er wurde 1986 zum 40. Geburtstag des Bundeslandes gestiftet. Die Zahl des Landsordens ist auf 2.500 begrenzt, bislang wurden 1.624 vergeben.