Die Leipziger Buchmesse ist am 24. März mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Seit dem 21. März wurden rund 286.000 Besucher in den Messehallen und beim Lesefest "Leipzig liest" gezählt, wie die Veranstalter mitteilten. Das waren 15.000 Besucher mehr als im Vorjahr und 1.000 mehr als 2017.

Messegesellschaft und Buchbranche zeigten sich zufrieden. Der Besucherandrang habe "einmal mehr die Kraft und Faszination des Wortes" bestätigt, erklärte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. Insgesamt präsentierten sich 2.547 Aussteller aus 46 Ländern mit ihren Neuerscheinungen.

Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, sprach von Aufbruchsstimmung auf der Leipziger Buchmesse. "Verlage und Buchhandlungen gehen selbstbewusst neue Wege, um das Buch wieder stärker in den Alltag der Menschen zu bringen", sagte Riethmüller. Zudem sei ein deutliches Zeichen für Toleranz, Freiheit und Vielfalt gesetzt worden.

Buchpreis für Masha Gessen

Während der vier Messetage wurden mehr als 20 Preise verliehen. Die US-russische Journalistin und Schriftstellerin Masha Gessen erhielt den mit 20.000 Euro dotierten Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse ging an Anke Stelling (Belletristik), Harald Jähner (Sachbuch/Essayistik) und Eva Ruth Wemme (Übersetzung).

Auf dem Messegelände und in der ganzen Stadt wurden an rund 500 Orten in 3.400 Veranstaltungen die Neuheiten des Frühjahrs vorgestellt. Großen Zuspruch fand auch wieder die Manga-Comic-Con. Rund 104.000 Buchmesse-Besucher statteten auch diesem Genre einen Besuch ab. Schwerpunktthema in diesem Jahr war "Übersetzen im Comic".

Gastland Tschechien

Eröffnet worden war die Buchmesse am 20. März von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) im Leipziger Gewandhaus. Offizielles Gastland war Tschechien. Präsentiert wurden mehr als 70 neue Übersetzungen für den deutschsprachigen Markt. Außerdem standen 55 tschechische Autorinnen und Autoren auf 130 Veranstaltungen Rede und Antwort. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte zur Eröffnung gesagt, ein Gastlandauftritt biete Besuchern die Möglichkeit zu lernen und zu verstehen, warum es in anderen Ländern andere Ansichten gebe.

Premiere hatte auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse der Programmschwerpunkt "The Years of Change 1989-1991. Mittel-, Ost- und Südosteuropa 30 Jahre danach" gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Der Präsident der Bundeszentrale, Thomas Krüger, äußerte sich zum Abschluss zufrieden über die acht Diskussionsrunden mit Schriftstellern, Journalisten und Zeitzeugen. Es habe sich gezeigt, "wie wertvoll es ist, neue Allianzen einzugehen". Literatur bereichere "als Kommunikationsmittel, sensible Zeitzeugin der Gegenwart und Seismographin der Zukunft" die politische Bildung mit ungewöhnlichen Perspektiven. Die nächste Leipziger Buchmesse ist für den 12. bis 15. März 2020 geplant.