Der Unterrichtsausfall an den Schulen Nordrhein-Westfalens im ersten Schulhalbjahr 2018/19 liegt bei 4,8 Prozent. Darin enthalten seien sowohl ersatzlos ausgefallene Stunden (3,3 Prozent) sowie eigenverantwortliches Arbeiten (1,5 Prozent), wie das Schulministerium am 21. März in Düsseldorf mitteilte. Das sind nach Angaben des Schulministeriums die ersten Ergebnisse einer erstmals flächendeckenden Erhebung. "Wir wollen wissen, wie viel Unterricht wirklich ausfällt", erklärte Gebauer. Dafür müssten möglichst alle Schulen ganzjährig in den Blick genommen werden. Genau das leistet die neue flächendeckende Erhebung.

Im Schuljahr 2017/18 habe der Ausfalls mit 5,1 Prozent 0,3 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr dieses Schuljahr gelegen, hieß es. Allerdings seien in den Vorjahren keine flächendeckende Erhebungen über das ganze Jahr an allen Schulen gemacht worden. Bei Stichprobenuntersuchungen der Vorjahre wurden zudem im Jahr 2015/16 insgesamt drei Prozent und 2014/15 2,6 Prozent Unterrichtsausfall ermittelt.

Lehrerverband plädiert für Vertretungsreserve

Gebauer warf der rot-grünen Vorgängerregierung vor, die Negativentwicklung jahrelang ignoriert zu haben. Schwerpunkte der aktuellen Bildungspolitik seien die Lehrkräfteversorgung sowie die Lehrkraftgewinnung.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisierte, nötig seien nicht genauere Messdaten, sondern Entlastungen für die Lehrer. Mehr Bürokratie trage nicht dazu bei, erklärte der Landesvorsitzende Stefan Behlau in Dortmund. "Die Schulen leiden an Personalmangel. Ohne Personal fällt Unterricht aus." Der Verband forderte eine langfristige Personalplanung mit einer Vertretungsreserve. Zudem müsse der Beruf attraktiver gemacht werden, etwa durch gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.