Düsseldorf (epd). Der Lehrkräftemangel an deutschen Schulen hat sich nach Angaben des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) verschlimmert. Eine Umfrage im Auftrag des Verbands habe ergeben, dass der Lehrermangel mittlerweile 50 Prozent der Schulen betrifft, sagte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 22. März beim Deutschen Schulleiterkongress in Düsseldorf. Jede zweite Schule kämpfe um die besten Lehrerinnen und Lehrer. Der Verband hatte das Institut forsa beauftragt, bundesweit insgesamt 1.232 Schulleitungen zu befragen.
An den Schulen sind der Befragung zufolge durchschnittlich elf Prozent der zur Verfügung stehenden Stellen nicht besetzt. "An mehr als jeder dritten Schule sind es sogar noch mehr", sagte der VBE-Bundesvorsitzende.
In Berlin unterrichteten beispielsweise mittlerweile oft Seiteneinsteiger, betonte Beckmann. Meist hätten diese keine pädagogische Qualifikation. "Die Gefahr ist groß, hier ganze Schülergenerationen zu verlieren," warnte er. Der VBE-Vorsitzende machte "jahrelange Fehlplanung und maßloses Draufsatteln neuer Aufgaben" für die Situation verantwortlich.
Sorgen bereitet den Schulleitungen der Umfrage zufolge, dass mehr Eltern versuchen, ihre Vorstellungen mit allen Mitteln durchzusetzen. 18 Prozent aller Schulleitungen hätten dies beklagt, im Vorjahr seien es noch zwölf Prozent gewesen, sagte Beckmann. Außer dem Lehrermangel machten den Schulleitungen auch Inklusion, Integration sowie Arbeitsbelastung Schwierigkeiten. "Es fehlen essenzielle Voraussetzungen für gutes Lehren und Lernen", betonte der VBE-Bundesvorsitzende.