Düsseldorf, Berlin (epd). Nordrhein-Westfalen bleibt das Land mit den bundesweit meisten Stiftungen. Wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen am 21. Februar in Berlin mitteilte, erhielten im vergangenen Jahr 88 neu gegründete Stiftungen in Nordrhein-Westfalen ihre Anerkennungsurkunde. Damit kletterte die Gesamtzahl an Stiftungen im bevölkerungsreichsten Bundesland auf 4.447. Das Wachstum an Stiftungen in NRW lag mit 1,8 Prozent leicht unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 2,1 Prozent.
Bundesweit wurden 22.743 rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts in Deutschland registriert. 89 Prozent davon haben ihren Sitz in den westlichen Bundesländern. In den ostdeutschen Ländern sind Stiftungen bislang eher selten anzutreffen, allerdings gibt es mittlerweile einen Aufholprozess. So lag das Nettowachstum bei den Stiftungen in Ostdeutschland im vorigen Jahr bei 3,7 Prozent. 62 der 554 Neugründungen stammen aus diesen Ländern.
Niedrigzinsphase erschwert finanzielle Lage
Aufgrund der andauernden Niedrigzinsphase haben allerdings immer mehr Stiftungen Probleme, eine Rendite oberhalb der Inflationsgrenze zu erwirtschaften. "Die aktuelle Situation mit niedrigen Zinsen und volatilen Märkten ist für Stiftungen zwar schwierig", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert-Bosch-Stiftung und Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Joachim Rogall. "Doch wer sich für die Gründung einer auf Dauer angelegten Stiftung entscheidet, tut dies mit einer langfristigen Perspektive und in der Absicht, sich nachhaltig für die Gesellschaft zu engagieren."