Das Portal Programmbeschwerde.de der Landesmedienanstalten hat im vergangenen Jahr mit 2.122 Beschwerden und Fragen zu Medieninhalten rund 1.000 mehr als im Vorjahr erhalten. Die Entwicklung des Portals spiegele die Wahrnehmung des Medienwandels aus der Sicht des Publikums, sagte der Direktor der zuständigen saarländischen Landesmedienanstalt, Uwe Conradt, am 15. Januar in Saarbrücken. Nutzer äußerten sich sowohl zu privaten Sendern und den öffentlich-rechtlichen Anstalten als auch zu Youtube oder Instagram.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag den Angaben zufolge wie im Vorjahr beim Jugendschutz, insbesondere Erotik-Werbung und für Kinder überlastende Trailer im Tagesprogramm. Zudem hätten sich Fernsehzuschauer über zu lange Werbeblöcke und als aufdringlich empfundene Platzierungen beschwert.

Bei den Online-Inhalten sei es vor allem um nicht gekennzeichnete Werbung in Instagram-Profilen und Youtube-Kanälen gegangen, hieß es. "Hier ist teilweise ein erheblicher Rechercheaufwand notwendig, um die Anbieter zu identifizieren, damit in der Folge die zuständige Aufsicht informiert werden kann", sagte Conradt. Die saarländische Landesmedienanstalt werde weiter bei Plattformbetreibern Informations- und Auskunftspflichten einfordern und gegenüber Akteuren öffentlicher Kommunikation die Impressumspflicht durchsetzen.

Das Beschwerdeteam erhielt den Angaben zufolge insgesamt 500 Rückmeldungen zum Programm privater Fernsehsender und zum Privatradio, 196 zu Online-Inhalten bei Instagram und Youtube sowie 146 übergreifende Fragen. Beschwerden zu möglichen medienrechtlichen Verstößen seien an die zuständigen Landesmedienanstalten, Programmkritik an die Redaktionen der Sender gegangen.

Zur deutschen Rundfunksystem oder zu Programminhalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien 1.101 Beschwerden eingegangen, hieß es. Letztere seien zu den Rundfunkanstalten weitergeleitet worden, da die Landesmedienanstalten nur für die Aufsicht über den privaten Rundfunk zuständig sind.