Der Theologieprofessor Eberhard Hauschildt rät Kirchengemeinden, stärker zusammenzuarbeiten. "Bei begrenzten Ressourcen ist es nicht am günstigsten, wenn alle Gemeinden, vor allem im städtischen Bereich, genau das Gleiche machen", sagte der Professor für praktische Theologie der Universität Bonn dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sie müssen ein bisschen auf Lücke arbeiten, sich ergänzen, Kooperationen eingehen."

Die Evangelische Kirche im Rheinland berät auf ihrer diesjährigen Landessynode auch darüber, wie neue und innovative Formen kirchlichen Lebens gefördert werden können. Für die Unterstützung von "Erprobungsräumen" sollen nach einer Synodenvorlage künftig pro Jahr 500.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Entstehung neuer Gemeindeformen sei eine interessante Entwicklung, sagte Hauschildt: "Ein gewisses Experimentieren braucht man."

Wenn sich ein Projekt nicht bewähre, stelle sich allerdings auch die Frage, "wie man da wieder rauskommt", gab Hauschildt zu bedenken. "Und wenn es sich bewährt, stellt sich die Frage: Wie institutionalisieren sich neue Gemeindeformen dann?" Wenn Neues auf Dauer angesetzt sei, werde es mit der Zeit zwangsläufig normaler. Dennoch sei es genau richtig, nicht in alte Muster hineinzurutschen und stattdessen zu überlegen, wie Kirche mit neuen Entwicklungen umgehen könne, betonte der Theologieprofessor.