Der Schriftsteller Wilhelm Genazino ist tot. Der Träger des Büchnerpreises, der bedeutendsten Literaturauszeichnung in Deutschland, starb am 12. Dezember nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren in Frankfurt am Main, wie der Karl-Hanser-Verlag am 14. Dezember in München mitteilte.

Wilhelm Genazino wurde Ende der 70er Jahre mit seiner Angestellten-Romantrilogie "Abschaffel" (1977), "Die Vernichtung der Sorgen" (1978) und "Falsche Jahre" (1979) bekannt. Seine Werke - darunter Romane wie "Liebesblödigkeit" (2005) über einen Intellektuellen, der sein Geld mit Vorträgen zur Apokalypse verdient - wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sein letzter Roman "Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze" erschien im Frühjahr dieses Jahres.

Der gebürtige Mannheimer hatte nach dem Abitur und einem Volontariat bei der "Rhein-Neckar-Zeitung" Germanistik, Philosophie und Soziologie an der Frankfurter Goethe-Universität studiert. Danach arbeitete er als Journalist, unter anderem bei der Satire-Zeitschrift "Pardon", und schrieb Hörspiele.

Wilhelm Genazino erhielt neben dem von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vergebenen Büchnerpreis (2004) weitere renommierte Auszeichnungen, darunter den Hans-Fallada-Preis (2004), den Kleist-Preis (2007) und den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2013).