Das Leopold-Hoesch-Museum und Papiermuseum Düren hat den Erben von in der NS-Zeit verfolgten Juden ein entzogenes Gemälde zurückgegeben. Zugleich vereinbarte das Museum den Rückkauf des expressionistischen Ölgemäldes "Ostsee (Schiffe am Stand)" von Karl Schmidt-Rottluff, wie die Kulturstiftung der Länder am 11. Dezember in Berlin mitteilte. Das Museum nehme die Verantwortung der eigenen Sammlungsgeschichte an, erklärte der Generalsekretär der Kulturstiftung, Markus Hilgert. Das Leopold-Hoesch-Museum erforscht den Angaben nach seit 2015, woher die Bilder der Sammlung stammen.

Das Ölgemälde von 1922 gehörte ursprünglich den Berliner Juden Hugo und Toni Benario. Zu sehen ist ein Seestück im hinterpommischen Fischerdorf Jershöft, das der Familie gehörte. Während der NS-Zeit verloren sie ihre Kunstsammlung. Das Gemälde "Ostsee" gelangte 1952 in das Dürener Museum. Zuvor hatte es den Recherchen zufolge dem Kunstsammler Paul Wiegmann und später seiner Erbin, Annie Marnitz, gehört.

Die Kulturstiftung der Länder unterstützte den Rückkauf mit 267.000 Euro. Weitere Förderer sind das nordrhein-westfälische Kulturministerium, die Bezirksregierung Köln, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Stadt Düren sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.