Düsseldorf (epd). Der Kunstpalast in Düsseldorf erhält mehr als 3.000 Fotografien aus der Sammlung der Galerie Kicken. Der Rat der Stadt Düsseldorf habe den Erwerb der Bestandssammlung der Berliner Fotogalerie beschlossen, teilte das Museum am 14. Dezember mit. Von den insgesamt 3.039 Bildern würden 1.823 angekauft, 1.216 Aufnahmen schenke Galerie-Inhaberin Annette Kicken der Landeshauptstadt. Damit könne die städtische Kunstsammlung "eine wesentliche Lücke in ihren Beständen schließen", erklärte Kunstpalast-Generaldirektor Felix Krämer.
Wichtigsten Beiträge der europäischen Fotokunst des 20. Jahrhunderts
Die Sammlung bildet den Angaben nach die wichtigsten Tendenzen der europäischen Fotokunst des 19. und 20. Jahrhunderts ab. Sie enthalte Ikonen der Fotografiegeschichte, darunter Werke von Bernd und Hilla Becher, Robert Capa, Lotte Jacobi, Lázsló Moholy-Nagy, Helmut Newton, Man Ray, Albert Renger-Patzsch und August Sander. Neben Originalabzügen umfasse das Konvolut auch von den Fotografen selbst angefertigte, autorisierte spätere Abzüge sowie Portfolios und Alben.
Zusätzlich zu der Teilschenkung der Sammlung habe sich Annette Kicken bereiterklärt, über die nächsten fünf Jahre eine Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter zu finanzieren, der die Fotosammlung fachlich betreut, teilte das Museum weiter mit. Für Anfang 2020 sei eine Ausstellung angedacht. Mit der Neueröffnung der Sammlungspräsentation des Kunstpalastes sollten die Fotografien in den Rundgang integriert und Seite an Seite mit Malerei, Skulptur, Graphik und Angewandter Kunst gezeigt werden.
Der 2014 verstorbene Rudolf Kicken zählte den Angaben zufolge zu den Pionieren der Fotogaleristen. Er hatte seine Fotogalerie 1974 in seiner Heimatstadt Aachen gegründet und später nach Köln verlegt. Seit 2000 leitete er die Galerie gemeinsam mit seiner Frau Annette in Berlin.