Die evangelische Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken verkauft Ablässe zum Erhalt der Ludwigskirche. "Natürlich verkaufen wir nicht etwa Seelenheil gegen Geld", sagte Gemeindepfarrer Thomas Bergholz am 21. November in Saarbrücken. "Der Spender oder die Spenderin erwirbt mit ihrer Spende einen ganz irdischen, bodenständigen Vorteil: Der 'Ablass' ist nämlich ein Nachlass vom Eintrittspreis beim nächsten Konzert in der Ludwigskirche." Ab Samstag sind die Urkunden den Angaben zufolge für 50 Euro erhältlich.

Die Ludwigskirche brauche Förderer und Unterstützer, da die Kirchengemeinde langfristig die finanziellen Lasten nicht alleine tragen könne, betonte Bergholz. Die Päpste hatten im 16. Jahrhundert den Ablasshandel ausgebaut, um damit etwa den Neubau des Petersdomes in Rom zu finanzieren. Anstoß habe dabei nicht nur bei Martin Luther (1483-1546) der Grundgedanke, Seelenheil gegen Geld erwerbbar zu machen, erregt, hieß es. Deswegen gehe es bei dem Saarbrücker "Ablasshandel" auch "mit einem deutlichen Augenzwinkern" um den Erhalt der Kirche.