Die Prävention sexualisierter Gewalt spielt nach Ansicht der Superintendentin des Kirchenkreises Wuppertal, Ilka Federschmidt, weiterhin eine große Rolle in den Gemeinden und in den Aufgabengebieten des Kirchenkreises. "Es ist wichtig, diese Arbeit als einen ständigen Prozess zu verstehen, der immer wieder aktualisiert werden will und mit dem wir nie fertig sind", sagte die Superintendentin in ihrem Bericht auf der jüngsten Herbstsynode des Kirchenkreises. Nachdem alle Gemeinden bereits ihre Schutz- und Präventionskonzepte erstellt hätten, und der Kirchenkreis die Vereinbarungen zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes auch an die Stadt Wuppertal gegeben habe, sei man jetzt dabei, für die jeweiligen Aufgabengebiete ein differenziertes Schutzkonzept zu erstellen. Die aktuelle Debatte über die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche und die Befassung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) "sollten uns in der teilweise sehr guten schon laufenden Präventionsarbeit bestärken", betonte Federschmidt.

Die Herbstsynode befasste sich zudem unter anderem mit der Umwandlung des Friedhofsverbandes in einen Gemeinde- und Kreiskirchenverband. Auch widmeten sich die Synodalen neben Personal- und Finanzfragen dem Thema "Seelsorge". "In der personalen Begegnung verhalten sich Seelsorgerinnen und Seelsorger so, dass die Würde und Integrität ihres Gegenübers geachtet wird", erklärte Federschmidt. Zu den Voraussetzungen für eine angemessene Seelsorgepraxis gehöre "eine ethische Grundhaltung, die auf die Befriedigung eigener Bedürfnisse, einschließlich der sexuellen, in der Seelsorgebeziehung verzichtet". Die neue "Richtlinie zur Ethik in der Seelsorgearbeit" der Evangelischen Kirche im Rheinland verankere die Achtung vor den sensiblen persönlichen Grenzen eines Gegenübers auch in der Grundhaltung der Seelsorge, unterstrich die Superintendentin.