Kirchen und Wirtschaftsvertreter in Nordrhein-Westfalen haben die Bedeutung des Religionsunterrichts an Berufskollegs betont. Seine Inhalte und Ziele würden "unverzichtbar zur Wahrnehmung der öffentlichen Bildungsverantwortung im beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Bereich" beitragen, heißt es in einer am 22. November in Düsseldorf veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von evangelischen Landeskirchen, Bistümern, Unternehmensverbänden und Gewerkschaften in Nordrhein-Westfalen. Der Religionsunterricht vermittle wichtige Inhalte der Sozialethik der Kirchen als Grundlage der sozialen Markwirtschaft. Er unterstütze zudem Schüler dabei, in beruflichen, privaten und gesellschaftlichen Lebenssituationen ethisch verantwortlich zu handeln.

Der Religionsunterricht trete für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ein, heißt es in der Erklärung mit dem Titel "Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen. Bildung und Kompetenz mit Religionsunterricht". Getragen durch ein christliches Menschenbild ermutige er zum Engagement für eine zunehmend inklusive Gesellschaft. Zudem wirke der Religionsunterricht fundamentalistischen Entwicklungen durch religiöse Bildung entgegen.

Unterzeichner sind von evangelischer Seite der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends. Als Vertreter der katholischen Kirche haben der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, der Münsteraner Bischof Felix Genn sowie der Aachener Bischof Helmut Dieser und der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck unterschrieben. Unterzeichner sind zudem der Präsident Handwerk.NRW, Andreas Ehlert, der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalens, Arndt Günter Kirchhoff, und die Vorsitzende des DGB Nordrhein-Westfalen, Anja Weber.