Berlin (epd). Die Spendenfreude in Deutschland hat einer Studie zufolge deutlich zugenommen. Fast zehn Milliarden Euro spendeten die Bürger im Jahr 2017, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am 19. Februar in Berlin mit. Damit habe sich die Gesamtsumme der Spenden seit dem Jahr 2009 nominal um mehr als rund 70 Prozent erhöht.
Am meisten Geld geben demnach Personen, die über ein hohes Einkommen verfügen. Mehr als ein Drittel des gesamten Spendengeldes stammte den Angaben nach von den am besten verdienenden zehn Prozent der Bürger. 2017 war der Anteil der Spender in Westdeutschland (47 Prozent) größer als der in Ostdeutschland (37 Prozent). Außerdem waren mehr Frauen als Männer unter den Geldgebern, wobei die Männer im Durchschnitt 357 Euro und damit rund 100 Euro mehr gaben als die Frauen.
2015 und 2016 unterstützte den Angaben nach rund ein Drittel der Erwachsenen Geflüchtete mit Geld- und Sachspenden. Zuletzt gab es jedoch einen Abwärtstrend: In den Jahren 2017 und 2018 waren es 20 Prozent aller geldgebenden Erwachsenen.
Der Untersuchung, die auf Basis der Daten der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel erstellt wurde, ist weiter zu entnehmen, dass hierzulande fast jeder zweite Erwachsene Geld gespendet hat. Der Anteil der Spenderinnen und Spender stieg zwischen 2009 und 2017 um rund sieben Prozentpunkte. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich auch die durchschnittlich gespendete Geldsumme von 206 auf 301 Euro. Auch zeigten die Daten, dass es im Jahr 2014 unter Menschen, die einer Religion angehörten, mehr Spender (51 Prozent) gab als unter den Bürgern ohne religiöse Bindung.