Ein hoher Bildungsgrad ist einer Studie zufolge der sicherste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Personen ohne Berufsausbildung haben demnach ein fünfmal höheres Risiko, ohne Job zu sein als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am 15. Oktober in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote bei den Personen mit Berufsausbildung lag 2018 bei 3,4 Prozent, während sie bei Personen ohne Berufsausbildung 17,4 Prozent betrug.

Bei den Akademikern lag der Wert laut IAB bei zwei Prozent. Im Gesamtdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote im Vorjahr bei 5,3 Prozent. Die IAB-Zahlen weichen insgesamt geringfügig von den amtlichen Zahlen ab, weil den Berechnungen des zur Bundesagentur für Arbeit zählenden Instituts eine andere Datenbasis zugrunde liegt.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte in Berlin die Bundesregierung auf, ein Recht auf Weiterbildung zu verankern und das Nachholen eines Berufsabschlusses finanziell stärker zu fördern. Ihren Angaben nach hat bundesweit jeder zweite Arbeitslose (52,6 Prozent) keinen Berufsabschluss.

Es sei nicht nachvollziehbar, warum sich ein Ein-Euro-Job mehr lohne als eine Aus- oder Weiterbildung, sagte die Gewerkschafterin. Wenn eine Weiterbildung mit Abschluss zwei Jahre dauere und lediglich der Hartz-IV-Regelsatz gezahlt werde, sei die Wahrscheinlichkeit des Abbruchs groß. Sie warb dafür, das Arbeitslosengeld während einer Umschulung um 15 Prozentpunkte zu erhöhen.