Zum UN-Weltarmutstag am 17. Oktober hat Brandenburgs Landesarmutskonferenz zu wirksameren Maßnahmen gegen Armut aufgerufen. Es sei ein Bündnis von Politik und Gesellschaft nötig, "das Armut in allen Bevölkerungsschichten konsequent bekämpft", erklärte der Sprecher von Brandenburgs Landesarmutskonferenz, Andreas Kaczynski, am 16. Oktober in Potsdam. Erforderlich seien unter anderem eine Kindergrundsicherung und ein transparentes und vor Armut schützenden Rentensystem.

Zudem müssten die sozialen Strukturen in ländlichen Räumen gestärkt und eine Gesundheitsförderung insbesondere für Erwerbslose auf kommunaler Ebene etabliert werden, forderte Kaczynski, der Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Landesverbandes Brandenburg ist. Armutsbekämpfung sei nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit. Ihre Vermeidung sei auch volkswirtschaftlich sinnvoll, weil "immense Folgekosten beispielsweise in der Gesundheitsversorgung" so verringert werden könnten.

In Brandenburg lebten nach wie vor 15 Prozent der Menschen in Armut, betonte Kaczynski. Betroffen seien vor allem Kinder unter 18 Jahren (20,1 Prozent), junge Menschen unter 25 Jahren (24,4 Prozent) und Alleinerziehende (17,5 Prozent).

Die Vereinten Nationen erklärten den Angaben zufolge 1992 den 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. Die Landesarmutskonferenz (lak) in Brandenburg ist ein Bündnis aus mehr als 30 Verbänden, Vereinen, Kirchen, Initiativen und gesellschaftlichen Gruppen und engagiert sich seit mehr als zehn Jahren gegen Armut im Bundesland.