Vor dem Tag der Deutschen Einheit in der kommenden Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Mut der Menschen 1989 in der DDR gewürdigt. Sie hätten viel Mut aufgebracht, um die deutsche Einheit Realität werden zu lassen, sagte die Kanzlerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft am 28. September: "Sie haben sich nicht mehr den Mund verbieten lassen. Sie sind aufgestanden und haben Mut gezeigt."

Auf der anderen Seite gab es nach Merkels Worten auch ein mutiges Vorangehen der damaligen Bundesregierung, um gemeinsam mit den Alliierten die deutsche Einheit realisieren zu können. "Auch heute brauchen wir alle wieder Mut, um die Herausforderungen für die Zukunft wirklich auch stemmen zu können", betonte die Kanzlerin.

Merkel wandte sich gegen eine pauschale Unterscheidung zwischen Ost und West, "denn es gibt jetzt ja doch viele Jahre gemeinsamen Lebens". Allerdings unterschieden sich die Biografien vieler Menschen, die eine große Zeit ihres Lebens in der ehemaligen DDR verbracht hätten, deutlich von den Biografien derer, die in der alten Bundesrepublik aufgewachsen seien.

"Es ist in den vergangenen Jahrzehnten vieles erreicht worden, aber es bleibt einiges zu tun", bilanzierte Merkel. "Wir müssen es schaffen, dass alle Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik ihre Erfahrungen, ihr Wissen, ihre Lebensbiografie mit einbringen können, wenn wir gemeinsam unsere Zukunft gestalten", betonte sie. Gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, sei für die Bundesregierung auch in den nächsten Jahren ein großes Projekt - in allen Teilen Deutschlands, zwischen Land und Stadt wie zwischen Nord und Süd und Ost und West.