Die Regisseurin Agnieszka Holland erhält den 19. Viadrina-Preis der Europa-Universität in Frankfurt an der Oder. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 9. Mai überreicht werden, teilte die Universität mit. Die aus Polen stammende und in Frankreich lebende Regisseurin wähle für ihre Filme Stoffe von historischer und aktueller politischer Brisanz, hinterfrage Propaganda, Institutionen und Personenkult und engagiere sich auch abseits der Leinwand für die Demokratie.

Der Viadrina-Preis wird seit 1999 jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsch-polnische Verständigung verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren unter anderem der Literaturnobelpreisträger Günter Grass, der frühere polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki, der Regisseur und Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff, der polnische Komponist Krzysztof Penderecki und der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher.

Agnieszka Holland wurde 1948 in Warschau geboren, studierte an der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der Musischen Künste in Prag und begann ihre Karriere als Regieassistentin von Krzysztof Zanussi und Schülerin von Andrzej Wajda. Heute arbeitet die 70-jährige Regisseurin den Angaben zufolge unter anderem in Frankreich, wo sie seit 1981 auch lebt, sowie in Polen und den USA. Folgen der US-Kultserie "House of Cards" gehörten ebenso zu ihrem umfangreichen Werk wie der für den Oscar nominierte Film "Bittere Ernte" mit Armin Müller-Stahl und "Hitlerjunge Salomon". Mit "Hitlerjunge Salomon" gewann Agnieszka Holland 1992 einen Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film.