Der von den Partnerstädten Göttingen und Torun in Polen gestiftete Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis geht 2019 an den deutschen Autor Christoph Hein und an den polnischen Schriftsteller Szczepan Twardoch. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihnen am 9. Juni in Torun verliehen, wie die Stadtverwaltung Göttingen am 24. April mitteilte. Der Preis wird zum 24. Mal vergeben.

Christoph Hein (Jahrgang 1944) stammt aus Heinzendorf (Schlesien). Er wuchs in Bad Düben bei Leipzig auf und studierte in Leipzig und Berlin Philosophie und Logik. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Autor und Dramaturg an der Volksbühne Berlin. In seinen zahlreichen Romanen und Erzählungen thematisiert er vor allem die deutsch-deutsche Geschichte. Hein erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Von 1998 bis 2000 war er erster Präsident des gesamtdeutschen PEN-Clubs.

Szczepan Twardoch (Jahrgang 1979) gilt als einer der herausragenden Autoren der polnischen Gegenwartsliteratur. Er studierte Soziologie und Philosophie an der Schlesischen Universität in Katowice. Twardoch zählt zur Minderheit der polnischen Schlesier und pflegt in seiner Familie die schlesische Sprache. Für seine Bücher wurde er ebenfalls mehrfach ausgezeichnet.

Der Preis ist nach dem polnischen Sprachforscher Samuel Bogumil Linde (1771-1847) benannt. Er würdigt Autoren, die Menschen, Gesellschaften und Nationen zusammenbringen. Frühere Preisträger waren unter anderen Günter Grass, Siegfried Lenz, Ryszard Kapuscinski, Sarah Kirsch, Marcel Reich-Ranicki, Juli Zeh und Herta Müller. Der Linde-Preis ist der einzige deutsch-polnische Literaturpreis.