Am 52. Sachsenhausen-Gedenklauf in Oranienburg wollen sich am 1. Mai mehrere hundert Menschen beteiligen. Bislang seien 311 Anmeldungen für das Sportereignis zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eingegangen, teilte der brandenburgische Landkreis Oberhavel am 23. April in Oranienburg mit. Im vergangenen Jahr hätten knapp 600 Menschen an dem Gedenklauf teilgenommen. Schirmherr ist Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).

"Nicht die sportliche Spitzenleistung steht hier im Vordergrund, sondern das Selbstverständnis von Weltoffenheit und Toleranz", betonte Landrat Ludger Weskamp (SPD): "Dieser Lauf ist der Erinnerung an die Menschen gewidmet, die im Konzentrationslager Sachsenhausen litten und ihr Leben ließen." Wer dabei am historischen Ort an den Start gehe, lege damit auch ein Bekenntnis ab. Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben.

Der neue Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, werde in diesem Jahr mit einer Gedenkstätten-Staffel antreten, hieß es weiter. Die Läufer können sich an einem 15- und einem 7,5-Kilometer-Lauf sowie einem insgesamt sechs Kilometer langen Staffellauf beteiligen.

1964 wurde der Sachsenhausen-Gedenklauf den Angaben zufolge erstmals ausgetragen. Zu Beginn der 90er Jahre fand er einige Jahre nicht statt. Seit 1995 wird dazu wieder jährlich am 1. Mai eingeladen. Der Termin des Gedenklaufes liegt zwischen dem Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück im April 1945 und dem Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Faschismus, dem 8. Mai 1945.