Leipzig (epd). Die Philippuskirche in Leipzig wird am 3. Mai mit einem Festgottesdienst nach rund zweijähriger Sanierung wiedereröffnet. Das seit 2002 leerstehende, aber noch gewidmete Gotteshaus soll künftig sowohl für geistliche Angebote als auch als integrativer Veranstaltungs- und Begegnungsort genutzt werden, wie das Berufsbildungswerk Leipzig (BBW) als Träger am 26. April mitteilte.
Zum Eröffnungsgottesdienst wird unter anderem Sachsens evangelischer Altbischof Jochen Bohl erwartet. Am darauffolgenden Wochenende sind weitere Veranstaltungen zur Wiedereröffnung der Kirche geplant. Unter anderem werde es am 4. Mai ein Konzert mit dem Komponisten Martin Kohlstedt und dem Gewandhaus-Chor geben. Am 5. Mai werden der Liedermacher Gerhard Schöne und der Gewandhaus-Kinderchor unter dem Titel "Ein Tag im Leben eines Kindes" in der Philippuskirche erwartet.
Im Zuge der Sanierung wurde der mehr als 100 Jahre alte Bau im Stadtteil Plagwitz-Lindenau barrierefrei umgebaut. Künftig soll hier unter anderem die bereits seit 2017 bestehende Veranstaltungsreihe "Konzerte am Kanal" fortgeführt werden, wie es weiter hieß. Dazu besteht auch eine Kooperation mit dem Leipziger Gewandhaus.
Die dem Diakonischen Werk angehörende kirchliche BBW-Gruppe hatte das 1910 errichtete, denkmalgeschützte Ensemble mit Philippuskirche, Gemeindesaal und Pfarrhaus 2012 von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens angekauft. Das frühere Pfarrhaus wurde in den vergangenen knapp zwei Jahren saniert und barrierefrei zu einem Integrationshotel umgebaut. Die Kosten von rund 4,5 Millionen Euro wurden aus Eigenmitteln und einer Förderung der "Aktion Mensch" getragen.
Die Sanierung der Philippuskirche kostete demnach insgesamt 1,8 Millionen Euro. Den Großteil des Geldes stellte der Freistaat Sachsen aus einem EU-Förderprogramm für nachhaltige Stadtentwicklung. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist das Ensemble nach den Worten von BBW-Hauptgeschäftsführer Tobias Schmidt zunächst abgeschlossen. Allerdings werden für die Instandsetzung der Orgel in der Kirche laut Schätzungen weitere rund 200.000 Euro benötigt.