Der Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat die Kirchengemeinden zu Fürbitten sowie zur Unterstützung von Demonstrationen für die Europa-Wahl aufgerufen. Ein entsprechender Brief von Landesbischöfin Ilse Junkermann werde dazu seit 28. April in den Gottesdiensten verlesen, teilte eine EKM-Sprecherin in Erfurt mit. Sie bitte darin die Gemeinden auch für ein Europa des Friedens und der Versöhnung zu beten.

"Die bevorstehende Wahl zum Europäischen Parlament gilt vielen als Schicksalswahl", betont Junkermann den Angaben zufolge in dem Brief an die Gemeinden. Die EU stehe vor zahlreichen Herausforderungen und Unsicherheiten. Einige Parteien, die zur Wahl stehen, wollten die europäischen Institutionen schwächen oder abschaffen. Umso wichtiger sei es, an die EU als ein Friedens- und Versöhnungsprojekt zu erinnern, in dem Vielfalt gelebt werden kann. "Wir müssen die Europawahlen als Möglichkeit nutzen, Europa aktiv mitzugestalten im Sinne des eingeschlagenen Weges der Versöhnung, des friedlichen Miteinanders und des Einsatzes für die Menschenrechte", so Junkermann.

Die Landesbischöfin bittet zudem, wie von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) vorgeschlagen, europaweit in den kommenden Wochen für ein Europa des Friedens und der Versöhnung zu beten. Gleichzeitig rufe sie dazu auf, eine Teilnahme an den europaweiten Demonstrationen am 19. Mai zu prüfen. Mit den Demonstrationen sollten möglichst viele Menschen zur Teilnahme an den Wahlen motiviert und auf die Herausforderungen aufmerksam gemacht werden. Junkermann selbst unterstütze die Forderungen in dem Demonstrationsaufruf nach einem Europa, in dem Wert auf Humanität, Menschenrechte, Demokratie, Vielfalt, Meinungsfreiheit und soziale Gerechtigkeit gelegt "sowie ein grundlegender ökologischer Wandel und die Lösung der Klimakrise vorangetrieben" werde, hieß es.