Der ehemalige Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Helge Klassohn, hat am Donnerstag (25. April) seinen 75. Geburtstag begangen. "Helge Klassohn war und ist ein glühender Anhänger und profunder Kenner Anhalts", würdigte der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig am 23. April in Dessau-Roßlau seinen Amtsvorgänger. Klassohn habe die Landeskirche und die Region mit großem Engagement nach außen und innen vertreten und dabei immer die Zuversicht spendende Kraft des christlichen Glaubens betont und gelebt. "Zugleich galt sein Blick in besonderem Maße den benachteiligten Menschen in unserer Gesellschaft."

Helge Klassohn war von 1994 bis 2008 Kirchenpräsident und Leitender Geistlicher der Evangelischen Landeskirche Anhalts und lebt seit seinem Ruhestand in Bad Saarow in Brandenburg. Dort hält er nach wie vor Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen. Er ist Mitglied der Kirchengeschichtlichen Kammer der Anhaltischen Landeskirche und verfasst Beiträge zu ihrer Geschichte.

Helge Klassohn wurde am 25. April 1944 in Riga in Lettland geboren. Von 1963 bis 1968 studierte er Theologie an der Humboldt-Universität in Berlin, war anschließend Vikar in Berlin-Friedrichsfelde und absolvierte das Predigerseminar in Wittenberg. Er arbeitete dann als Pastor im Hilfsdienst in Schönfeld in der Uckermark und war von 1971 bis 1975 Assistent für Praktische Theologie an der Greifswalder Theologischen Fakultät. Von 1975 bis 1989 war er Pfarrer und nebenamtlicher Klinikseelsorger in Teupitz sowie mehrere Jahre Kreisjugendpfarrer. Ab 1988 war er Studienleiter am Pastoralkolleg Templin und zugleich Gemeindepfarrer in Röddelin und Beutel in der Uckermark, Landessynodaler sowie Mitglied im Stasi-Überprüfungsausschuss der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.

Zudem war Klassohn unter anderem von 1997 bis 2004 Präsident der Evangelischen Haupt-Bibelgesellschaft im Bereich der Evangelischen Kirche der Union und von 1998 bis 2000 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche der Union. Von 2007 bis 2015 war Klassohn Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Fragen der Spätaussiedler und Heimatvertriebenen, außerdem war er Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" sowie ehrenamtlich als Mitglied des Johanniterordens tätig.