Von DDR-Kleingärtnern bis zum Kölner Karneval: Mit Vergangenheit und Gegenwart des deutschen Vereinswesens beschäftigt sich ab dem 1. März eine Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Sie zeige "den Verein als Ort von Geselligkeit und Gemeinschaft, Tradition und Heimatverbundenheit", wie das Forum am 21. Februar in Leipzig mitteilte. Zu sehen sind demnach rund 300 Exponate und mehr als 20 Medienstationen. Die Ausstellung "Mein Verein" wird bis zum 25. August gezeigt.

Sie beschäftigt sich den Angaben nach unter anderem mit traditionellen Traditionsvereinen etwa aus dem Schützenwesen. Kleingartenvereine dienen als Beispiele für Vereinigungen, die auch in der DDR "ein begrenztes Eigenleben" hätten führen können. Die Kölner Karnevalsgesellschaften belegten indes eindrucksvoll die identitätsstiftende Rolle, die Vereinen zukommen können. Exponate wie ein signierter Ball des ersten Bundesliga-Spiels von RB Leipzig gegen Schalke 04 sollen dagegen moderne Formen von Fangemeinschaften illustrieren.

Auch der Strukturwandel, der sich im deutschen Vereinswesen abzeichne, werde thematisiert, hieß es weiter. Demnach nehmen die Mitgliederzahlen in traditionellen Geselligkeitsvereinen vor allem auf dem Land langsam ab. An Bedeutung gewinnen hingegen seit einiger Zeit projektbezogene Fördervereine. Als Beispiele nannte das Forum die Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche, aber auch die in zahlreichen Kommunen aktiven Lebensmitteltafeln. Insgesamt gibt es in Deutschland demnach mehr als 600.000 Vereine. Etwa 44 Prozent der Deutschen sind in mindestens einem davon Mitglied.