Die 26. Ausgabe der Weimarer Reden steht im Jubiläumsjahr von Weimarer Verfassung und Gründung des Bauhauses unter dem Generalthema "Gesucht: Der neue Mensch". Dazu werden ab 10. März an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen der Schriftsteller, Historiker und Journalist Philipp Blom, der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen und die Schriftstellerin Kathrin Schmidt in der Klassikerstadt erwartet. In den Reden soll der Ambivalenz des Begriffs nachgespürt werden, teilte das Deutsche Nationaltheater (DNT) am 18. Februar in Weimar mit.

So sei der "Neue Mensch" nicht nur eng mit der Bauhaus-Bewegung verknüpft. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg habe die Gesellschaft um Fortschritt, Modernität und Gerechtigkeit gerungen, hieß es. Doch auch in der sozialistischen Sowjetunion und 15 Jahre später im faschistischen Deutschland arbeitete man weiter am Bild des "Neuen Menschen" als dem glühenden, enthusiastischen Vertreter der jeweiligen Ideologie und Ordnung.

Der "Neue Mensch" beschäftigte alle - "ob wir wollen oder nicht", sagte Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos). Schlagwörter wie Digitale Zukunft, Fake News oder Social Media ließen Fragen aufkommen, wie sich die Umwälzungen der Zeit auf Denken, Verhalten, das Miteinander und die Zukunft der Gesellschaft auswirkten. Für den Generalintendanten des DNT, Hasko Weber, markieren die Reden inzwischen eine bemerkenswerte Tradition im Sinne des geistigen Austausches und der Aufklärung. Das Thema "Neuer Mensch" schaffe eine Verbindung zwischen den Jubiläen der Weimarer Reichsverfassung und der Gründung des Bauhauses.