Nach mehr als 70 Jahren ist ein vermisstes Gemälde des Italieners Pietro Francesco Cittadini (1616–1681) in die Kunstsammlungen in Dresden zurückgekehrt. Das um 1650 entstandene "Stillleben mit einem Hasen" sei zunächst bis Ende März öffentlich zu sehen, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am 18. Februar mit. Danach soll es untersucht und - wenn notwendig - restauriert werden.

Das 80 mal 130 Zentimeter große Ölgemälde galt nach dem Zweiten Weltkrieg als vermisst. Es befand sich zuletzt in Privatbesitz in Georgien und wurde im August vom georgischen Premierminister, Mamuka Bakhtadze, an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben. Das Bild war 1741 für die Gemäldesammlung des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. erworben worden.

Das Bild aus dem 17. Jahrhundert wird in den nächsten Wochen in der Sonderausstellung "Kunstbesitz. Kunstverlust. Objekte und ihre Herkunft" in der Gemäldegalerie im Zwinger zu sehen sein. Es war in der Lost Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste verzeichnet. Wissenschaftler der Gemäldegalerie Alte Meister und des Georgischen Nationalmuseums konnten wegen charakteristischer und unverwechselbarer Altersspuren zweifelsfrei nachweisen, dass es sich bei diesem Werk um das vermisste Gemälde Cittadinis handelt.