In den Kunstsammlungen Zwickau - Max-Pechstein-Museum ist eine Sonderausstellung zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum eröffnet worden. Sie thematisiert die Verbindungen der sächsischen Kulturpersönlichkeiten Hildebrand Gurlitt (1895-1956) und Albert Hennig (1907-1998) zu der berühmten ostdeutschen Design- und Architekturschule, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Ausstellung ist bis zum 10. März zu sehen.

Der spätere NS-Kunsthändler Hildebrand Gurlitt war der erste Direktor des Zwickauer Museums. Kurz nach seinem Amtsantritt 1925 nahm er dem Museum zufolge erstmals Kontakt zum Bauhaus auf. Er organisierte Vorträge und Ausstellungen zum Thema und beauftragte die Schule 1926 mit der Farbgestaltung des neu zu strukturierenden Museums. Die Schau thematisiert den Angaben zufolge die Kooperation Gurlitts mit dem Bauhaus unter anderem anhand von Fotos, Dokumenten und Schriftstücken. Zudem werden drei von Gurlitt erworbene Holzschnitte des Bauhaus-Künstlers Lyonel Feininger (1871-1956) gezeigt.

Albert Hennig begann nach Angaben des Museums Ende der 1920er Jahre damit, Arbeiterviertel in seiner Geburtsstadt Leipzig zu fotografieren. 1932 bewarb er sich am Bauhaus. Die Kunstsammlungen Zwickau übernahmen 2008 Hennigs Nachlass von rund 420 Fotografien, die 2015 wissenschaftlich dokumentiert und ausgewertet wurden. Neben Briefen, Zeugnissen und Vorlesungsmitschriften aus Hennigs Zeit als Bauhaus-Student präsentiert die Ausstellung auch 30 bislang noch nie gezeigte Fotografien des Künstlers aus den Jahren 1928 bis 1933.

Die Kunstschule "Staatliches Bauhaus Weimar" revolutionierte zwischen 1919 und 1933 Architektur und Ästhetik. Bis heute gilt das Bauhaus als wichtigste Schule der Moderne. Beispielhaft war die Verbindung von Handwerk und Kunst. Gegründet wurde das Bauhaus 1919 in Weimar von dem Architekten Walter Gropius (1883-1969). Später zog die Schule nach Dessau und schließlich nach Berlin um, bis sie sich 1933 auf Druck der Nationalsozialisten selbst auflöste.