Leipzig (epd). Das Leipziger Grassimuseum für Angewandte Kunst hat im vergangenen Jahr 2.568 neue Objekte erworben. Die große Mehrzahl davon waren Schenkungen, hinzu kamen 131 Ankäufe, wie das Museum am 22. Januar mitteilte. Es handele sich um die umfangreichste Erweiterung der Sammlungen seit der Wiedereröffnung des Hauses vor zwölf Jahren, hieß es. 66 der neuen Objekte seien bereits in die Dauerausstellung des Museums integriert worden.
Bei den Besuchern musste das Museum im Vergleich zu 2017 dagegen einen Rückgang um knapp 6.000 auf rund 73.700 verzeichnen. Damit habe die Zahl aber dennoch über denjenigen der Jahre 2014 bis 2016 gelegen, hieß es. Ein Grund für den Rückgang sei das Fehlen von Großveranstaltungen wie eines Kirchentags oder des nur alle zwei Jahre veranstalteten Tags der offenen Tür gewesen, sagte Museumsdirektor Olaf Thormann und erklärte: "Es kann nicht in jedem Jahr schneller, höher, weiter gehen."
Ein Plus um rund 500 Besucher im Vergleich zu 2017 verzeichnete den Angaben zufolge die letztjährige Grassimesse. An den drei Veranstaltungstagen Ende Oktober kamen etwa 10.500 Gäste. Auch die Museumsnacht Halle/Leipzig und der traditionelle Keramikmarkt im Museumshof seien wieder gut besucht worden.
Die etwa 700 Veranstaltungen im Grassi, darunter Schul- und Kitabesuche, Workshops und Führungen, besuchten demnach rund 22.000 Menschen. Auch die erweiterten Programme für Kitas und Schulen hätten sich ausgezahlt, hieß es weiter. Fast jeder fünfte Besucher sei jünger als 18 gewesen.
Einer der Schwerpunkte des laufenden Jahres wird den Angaben zufolge eine Sonderausstellung zum 100-jährigen Jubiläum der Kunst- und Designschule Bauhaus sein. Unter dem Titel "Bauhaus Sachsen" wird sie vom 18. April bis zum 27. Oktober zu sehen sein und vor allem der Frage nach den Spuren der Kunstschule im Freistaat nachgehen. "Es ist erstaunlich, wo Sie überall etwas finden können", sagte Thormann und nannte als Beispiele Oelsnitz im Vogtland und Crimmitschau bei Zwickau.
Insgesamt präsentiert das Grassimuseum in diesem Jahr demnach sieben große Sonderausstellungen. Drei davon wurden bereits eröffnet: "Together! Die neue Architektur der Gemeinschaft" und "Grassi-Future. Visionen für den Leipziger Johannisplatz" enden am 17. März; die Schau "Gefäß/Skulptur 3. Deutsche und internationale Keramik seit 1946" ist noch bis 13. Oktober zu sehen.
Nach der Eröffnung der Bauhaus-Ausstellung steht am letzten Oktoberwochenende die diesjährige Grassimesse an, wie es weiter hieß. Am 9. November öffnet die Sonderausstellung "Spitzen des Art Dèco. Porzellan im Zackenstil", die bis Oktober 2020 laufen soll. Die Schau "History in Fashion. 1.500 Jahre Stickerei in der Mode" wird vom 21. November an bis Ende März nächsten Jahres zu sehen sein. Hinzu kommen vier kleinere Foyerausstellungen.
Der diesjährige Tag der offenen Tür findet laut Museumssprecherin Anett Lamprecht am 10. Februar statt. An der Museumsnacht Halle/Leipzig am 11. Mai beteiligen sich die drei Grassi-Museen demnach mit dem eigenen Motto "top secret". Weitere Events sind erneut der Keramikmarkt Mitte Juni, das Grassifest für Familien am 8. September und die Aktion "Trödel oder Kostbarkeit?" am 26. März, bei der Experten Fundstücke von Privatleuten beurteilen.