Der etwa 40 Zentimeter große Kriegsgott wird vom 24. Januar an zunächst im mittelsächsischen Freiberg präsentiert. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) betonte am 23. Januar bei der feierlichen Übergabe im Bergbaumuseum der Stadt: "Es ist ein großartiger Erfolg, dass es uns mit beherztem Eingreifen gemeinsam gelungen ist, diese wertvolle Kleinbronze an ihren Bestimmungsort nach Sachsen zurückzuholen."

Die Figur sollte 2018 vom Londoner Auktionshaus Sotheby's versteigert werden. Das hatte Proteste in der Kunstwelt ausgelöst. Der Bund, das Land Sachsen und mehrere Stifter erwarben das Kunstwerk für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Es soll sich um einen Millionenbetrag handeln.

Grütters: "Klares Bekenntnis zur Kultur"

Das überwältigende gemeinschaftliche Engagement sei ein klares Bekenntnis zur Kultur und Ausdruck eines schlagkräftigen "kooperativen Föderalismus" in Deutschland, sagte Grütters. Der "Mars" stammt aus dem ältesten Bestand des Dresdner Sammlungen und gelangte 1587 als persönliches Geschenk von Giambologna an Kurfürst Christian I. von Sachsen in die Elbestadt. Nach Stationen in zwei weiteren sächsischen Städten wird die Figur in Dresden wieder dauerhaft zu sehen sein.

Die Statuette war 1924 im Zuge der Fürstenabfindungen nach der Novemberrevolution über die Herrscherfamilie der Wettiner in den Kunsthandel gelangt. Sie kam zunächst in Privatbesitz und wurde 1983 schließlich der Bayer AG geschenkt. Für den Ankauf 2018 hatte Grütters aus ihrem Etat kurzfristig eine Million Euro bereitgestellt.