Green Book – Eine besondere Freundschaft

Zwei Männer, ein italoamerikanischer Rausschmeißer und ein schwarzer Klassik- und Jazzpianist, kommen sich in den zwei Monaten einer Konzerttour durch den amerikanischen Süden näher. Dort herrscht in der Zeit des Films, den sechziger Jahren, eine strikte Rassentrennung. Regisseur Peter Farrelly (der mit seinem Bruder Bobby zuvor auch ziemlich derbe Komödie drehte) gelang mit seinem neuen Film ein anspruchsvolles Buddy-Roadmovie. „Green Book“, insgesamt fünf Mal für den „Oscar“ nominiert, lebt auch von seinen grandiosen Darstellern Viggo Mortensen und Mahershala Ali.

Green Book – Eine besondere Freundschaft (USA 2018). R: Peter Farrelly. B: Peter Farrelly, Nick Vallelonga, Brian Currie. Da: Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini, Sebastian Maniscalco. 130 Min.

Rafiki

Kena lebt mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung in Kenia. Anstatt sich mit den anderen Mädchen über Mode zu unterhalten, spielt sie lieber mit den Jungen Fußball, bis die hübsche und wohlhabende Ziki in ihr Leben tritt und sie sich ineinander verlieben. Beide stehen nun vor der Wahl ihre Liebe zu verbergen, oder für ihr gemeinsames Glück zu kämpfen. Anders als Kena gibt Ziki auf und verrät ihre Liebe ihren Eltern, die sie nach London schicken. In Kenia steht Homosexualität immer noch unter Strafe. Regisseurin Wanuri Kahiu spart die Gewalt, der Homosexuelle in Kenia ausgesetzt sind, nicht aus, erzählt ihren Film aber mit einem positiven und fröhlichen Unterton.

Rafiki (Kenia 2018). R u.B: Wanuri Kahiu. Da: Samantha Mugatsia, Neville Misati, Sheila Munyiva, Jimmi Gathu. 83 Min.

The Mule

2012 hat Clint Eastwood zum letzten Mal selbst vor der Kamera gestanden, seitdem hat der 88jährige Schauspieler nur Regie geführt. In seinem neuesten Film hat er wieder die Hauptrolle übernommen: die eines 90-Jährigen, der als Drogenkurier arbeitet, eine Funktion, die man im amerikanischen Slang als „Mule“ bezeichnet. Earl (Eastwood) ist ein gescheiterter Lilienzüchter, der sich nicht ans Internetzeitalter anpassen konnte. Auf einer Familienfeier wird er von einem Mann angesprochen, ob er nicht Geld verdienen wolle nur mit Fahren? Zunächst begreift Earl nicht, dass es sich dabei um einen Drogenjob handelt, doch dann weiß er es auszunutzen. Erst als sich die Rivalität in der Drogengang verschärft, kommen ihm die Ermittler auf die Spur. Eine großartige Altersrolle für Clint Eastwood.

The Mule (USA 2018). R: Clint Eastwood. B: Sam Dolnick, Nick Schenk. Da: Clint Eastwood, Bradley Cooper, Alison Eastwood, Taissa Farmiga. 116 Min.

Carré 35

Der Schauspieler Éric Caravaca, bekannt aus Filmen von Patrice Chéreau und Francois Dupeyron, geht in seinem ersten Dokumentarfilm einem Geheimnis auf den Grund, das seine Eltern viele Jahre lang hüteten: der Tod seiner Schwester, die 1963 im Alter von drei Jahren an einer seltenen Herzkrankheit starb und in der Grabstätte Nummer 35 auf dem Friedhof in Casablanca liegt. Caravaca versucht mit liebevoller Unerbittlichkeit, das Schweigen zu brechen. Mit „Carré 35“ gelang dem französischen Schauspieler eine Studie über Verdrängung und Befreiung, die an Tabus rührt, sich aber durch inszenatorische Diskretion auszeichnet.

Carré 35 (Frankreich/Deutschland 2017). R: Éric Caravaca. B: Éric Caravaca, Arnaud Cathrine. 67 Min.

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