Davos, Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat von der Staatengemeinschaft einen härteren Kampf gegen den Klimawandel verlangt. Die Erderwärmung sei das größte Risiko für die Menschheit und die Weltwirtschaft, sagte Guterres am 24. Januar in Davos. Die Welt verliere das Rennen gegen die steigenden Temperaturen. Die Staaten müssten die nötige Abkehr von fossilen Brennstoffen wie Öl konsequent einleiten und auf erneuerbare Energiequellen setzen, forderte Guterres auf dem Weltwirtschaftsforum. Doch es mangele am nötigen Willen bei den politisch Verantwortlichen, kritisierte Guterres.
Gleichzeitig lobte der UN-Generalsekretär das Resultat der Klima-Konferenz von Kattowitz. In der polnischen Stadt hatten sich im Dezember mehr als 190 Staaten auf ein Regelbuch zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens geeinigt. Kernstück sind Transparenzregeln für die nationalen Klimaschutz-Anstrengungen.
Bestehende Probleme verschärft
Guterres sagte auf dem Weltwirtschaftsforum weiter, dass der Klimawandel bestehende globale Probleme verschärfe. Als Beispiel nannte er die Staaten der Sahel-Zone in Afrika, die besonders unter der Erderwärmung litten. Die steigenden Temperaturen behinderten dort die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Die Sahelzone erstreckt sich über Länder wie Mali, Niger und Sudan.
Ferner kritisierte der UN-Generalsekretär, dass noch immer Zweifel am Klimawandel und seinen verheerenden Folgen wie Dürren, Überschwemmungen und Stürmen bestünden. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Das Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums mit mehr als 3.000 Spitzenvertretern aus Politik und Unternehmen, darunter etwa 60 Staats- und Regierungschefs, dauert noch bis Freitag. Das Thema lautet "Globalisierung 4.0: Im Zeitalter der vierten industriellen Revolution eine neue globale Architektur schaffen". Auf der Agenda stehen Handelsbarrieren, bewaffnete Konflikte, Flüchtlinge und Managementfragen.