Für besonderes gesellschaftliches Engagement ist am 4. Januar von der Lutherstadt Wittenberg der Lucas-Cranach-Preis 2019 verliehen worden. Für die diesjährige Auszeichnung wurden vier Preisträger in verschiedenen Kategorien ausgewählt, darunter der Künstler Yadegar Asisi, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Preise wurden während des Neujahrsempfangs der Lutherstadt vergeben. Asisi soll seinen Preis allerdings zu einem späteren Zeitpunkt entgegennehmen, da er nicht an dem Neujahrsempfang teilnehmen konnte, hieß es.

In der Kategorie "Arbeit im Ehrenamt" wurde die Deutsch-Russländische Gesellschaft geehrt. Sie gründete sich 1992, um Kindern zu helfen, die die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 überlebt haben. Daraus habe sich ein interkultureller Austausch entwickelt. Die Gesellschaft setze sich zudem für einen Wissenstransfer unter deutschen und osteuropäischen Medizinern ein.

In der Kategorie "Impulse für die Stadt" wurde die Tesvolt GmbH ausgezeichnet, ein Anbieter intelligenter und ökonomischer Stromspeicher. Der Preisträger in der Kategorie "Kunst und Kultur" ist Michael Marinov. Der Musiker leitet ehrenamtlich das Paul-Gerhardt-Orchester der Kreismusikschule Wittenberg.

Yadegar Asisi soll den Sonderpreis erhalten. Er gestaltete anlässlich des 500. Reformationsjubiläum das 360-Grad-Panorama "Luther 1517". Seit Ende Oktober 2016 ist die Lutherstadt damit neben Berlin, Leipzig, Dresden, Pforzheim und der französischen Stadt Rouen ein Ausstellungsort des Künstlers. "Luther 1517" zeigt die mittelalterliche Altstadt in der Zeit des Thesenanschlags durch Martin Luther mit Sound- und Lichteffekten. Mit seinem Panorama sei es Asisi gelungen, die originalen Reformationsschauplätze erlebbar zu machen, so die Stadtverwaltung. Mit inzwischen mehr als 480.000 Besuchern habe sich das Panoramakunstwerk schnell zu einem Touristenmagneten entwickelt, der das kulturelle Angebot in der Region attraktiv und zeitgemäß ergänze.

Der undotierte Lucas-Cranach-Preis ist nach der Ehrenbürgerwürde die höchste Auszeichnung, die die Lutherstadt Wittenberg jährlich vergibt. Der im vergangenen Jahr erstmals verliehene Sonderpreis ging an den Verein Reformationsjubiläum 2017.