Berlin (epd). Im Wahlkampf sind erkennbar religiöse Menschen in den Abendnachrichten der großen Fernsehsender höchst selten zu sehen gewesen. Das geht aus einer Studie zur Sichtbarkeit in der Wahlkampfberichterstattung 2021 des Netzwerks „Neue deutsche Medienmacher*innen“ (NdM) hervor, die am 16. November in Berlin vorgestellt wurde. Der Stichprobe zufolge waren weniger als 0,5 Prozent aller Personen, die im „Heute Journal“ (ZDF), in den „Tagesthemen“ (ARD) und bei „RTL Aktuell“ gezeigt wurden, augenscheinlich religiös - die meisten von ihnen waren christlich.

Unterrepräsentiert waren im Wahl-TV laut Erhebung mit zehn Prozent auch Menschen, die die als migrantisch wahrgenommen werden. In der Gesamtbevölkerung hat wiederum etwa ein Viertel ausländische Wurzeln. So gut wie gar nicht wahrnehmbar waren den Angaben zufolge Personen mit erkennbarer Behinderung (0,7 Prozent).

Analysiert wurden laut Netzwerk vom 1. August bis zum 30. September pro Tag je eine Folge der drei Nachrichtenmagazine. In 183 Nachrichtensendungen seien dabei knapp 4.200 Auftritte von über 2.500 Personen identifiziert worden.