sozial-Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,




Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

eigentlich war das Aus der Impfzentren Ende September längst beschlossene Sache. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten das schon im März festgelegt. Doch scheint der Beschluss nicht in Stein gemeißelt zu sein. In den Ländern regt sich Widerstand, auch weil noch Millionen Bürger auf Impfungen warten. Ob und welche Impfstraßen tatsächlich ab September schließen, ist aktuell noch unklar. Die Länder wollen dazu nun ein Konzept erarbeiten. In zwei Wochen soll es vorliegen.

Sandra Strüber ist noch immer fassungslos. Ihr Ex-Partner hat sie in den Ruin getrieben. Er schloss Verträge und Bestellungen auf ihren Namen ab und plünderte Geld von gemeinsamen Konten: 75.000 Euro Schulden hinterließ ihr Ex-Partner, dann tauchte er ab und wird jetzt international per Haftbefehl gesucht. Sandra Strüber fand Hilfe bei der Schuldnerberatung und fasste wieder neuen Mut.

Ein Bremer Jugendhilfeprojekt bietet Hood-Training an. Sport ist hier Lifestyle. Und Respekt vor dem Gegenüber steht an erster Stelle. Hinter dem Angebot im Stadtteil Lüssum steht Stefan Kavarov, ein gebürtiger Bulgare. Er wolle Vorbild sein, so etwas wie ein großer Bruder, sagt Kavarov, der tatsächlich viel mehr ist als nur ein Trainer: „Wenn die Kinder Probleme haben, bin ich für sie da“, sagt er. Das klappt, der Zulauf ist riesig.

Für Heike Herold, Geschäftsführerin der Frauenhauskoordinierung, ist klar: Der Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus muss weiter auf der politischen Agenda bleiben. Der Runde Tisch müsse auch nach der Bundestagswahl weiter zusammenkommen. Auch, weil sich Bund, Länder und Kommunen in ihrer jüngsten Verhandlungsrunde nicht darauf verständigen konnten, das gesetzlich zu regeln. Immerhin, so berichtet sie im Interview mit epd sozial, gibt es jetzt das erklärte Vorhaben, die Finanzierung der Schutzeinrichtungen verlässlich abzusichern.

Auch die Kurkliniken sind von der Pandemie schwer gebeutelt. Ohne staatliche Unterstützung seien viele Einrichtungen von der Pleite bedroht, warnt das Müttergenesungswerk (MGW). Die Kuratoriumsvorsitzende und SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler fordert deshalb eine Verlängerung des Corona-Rettungsschirms bis mindestens Ende des Jahres. Denn nur Kliniken, die zu 95 Prozent ausgelastet sind, könnten wirtschaftlich arbeiten, sagte MGW-Geschäftsführerin Anne Schilling. Und das sei noch längst nicht der Fall.

Lesen Sie täglich auf dem Twitteraccount von epd sozial Nachrichten aus der Sozialpolitik und der Sozialbranche. Auf diesem Kanal können Sie mitreden, Ihren Kommentar abgeben und über Neuigkeiten Ihrer Einrichtung berichten. Gern lese ich auch Ihre E-Mail.

Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 24/2021.

Dirk Baas