Berlin (epd). Die neue Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will sich für Gleichstellung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für den Zusammenhalt der Generationen einsetzen. „Ich möchte das aus ganzer Überzeugung anpacken und neue Impulse setzen“, sagte Paus am 27. April in Berlin, nachdem sie im Bundestag vereidigt worden war. Konkret will Paus zukünftig unter anderem die Kindergrundsicherung ermöglichen. Diese hat die Koalition von SPD, Grünen und FDP im Koalitionsvertrag verankert, um Kinderarmut zu bekämpfen.
„Gerechtigkeit treibt mich an“, sagte Paus. Sie sei maßgeblich für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Neben der Kindergrundsicherung wolle sie in ihrer Arbeit deshalb unter anderem auch einen Fokus auf die Gleichstellung von Frauen und Männern legen.
Weiter erklärte Paus, sie wolle Alleinerziehenden sowie Seniorinnen und Senioren den Rücken stärken. Neben der Bekämpfung von Einsamkeit im Alter sei es wichtig, dass Ältere den Anschluss an die Digitalisierung nicht verpassten, um weiterhin an der Gesellschaft teilhaben zu können.
Dank an Spiegel
Anlässlich ihres Amtsantritts dankte Paus ihrer Vorgängerin Anne Spiegel (Grüne) für deren Arbeit. Spiegel war vor Ostern nach Kritik an ihrem Umgang als damalige Landesministerin in Rheinland-Pfalz mit der dortigen Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 zurückgetreten. Dabei machte sie öffentlich, in welcher schwierigen privaten Lage ihre Familie damals war.
Die neue Familienministerin Paus stammt aus Nordrhein-Westfalen. Die Volkswirtin gehörte von 1999 bis 2009 dem Berliner Abgeordnetenhaus an. 2009 zog sie in den Bundestag ein. Als Finanzexpertin ihrer Fraktion war sie auch mit steuerlichen Fragen und Leistungen, die die Familienpolitik betreffen, befasst. Sie wird dem linken Flügel der Partei zugerechnet.