Saarbrücken (epd). Die evangelisch-katholische Telefonseelsorge Saar hat im vergangenen Jahr erneut die meisten Anrufe wegen Einsamkeit (26,7 Prozent) und Ängsten (17,2 Prozent) erhalten. Danach folgten das körperliche Befinden (14,9 Prozent), depressive Stimmungen (14 Prozent) und familiäre Beziehungen (12,9 Prozent), wie die Telefonseelsorge am 25. April zur Vorstellung des Jahresberichts 2021 in Saarbrücken erklärte. Corona sei in rund zehn Prozent der Gespräche Thema gewesen.
Insgesamt klingelte das Telefon dem Bericht zufolge 13.200 Mal (2020: 13.330). Es habe 9.827 Seelsorge- oder Beratungsgespräche gegeben. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfassten zudem 597 Mailantworten und hatten 349 Chatkontakte.
Mittlerweile nähert sich das Geschlechterverhältnis unter den telefonisch Ratsuchenden den Angaben zufolge weiter an, während vor 20 Jahren Frauen zu rund drei Vierteln anriefen. „Das Rollenbild in unserer Gesellschaft hat sich verändert, dadurch sind auch für Männer Probleme eher ansprechbar“, sagte die katholische Leiterin Heidrun Mohren-Dörrenbacher. Dadurch sei eine frühere Begleitung und Unterstützung möglich.
Männer und Frauen über 60 Jahre nutzen der Statistik zufolge vor allem die telefonische und die persönliche Beratung vor Ort. So machte ihr Anteil bei den Anrufen 35,2 Prozent und beim persönlichen Kontakt 30,4 Prozent aus. Menschen unter 30 Jahre hätten einen vergleichsweise geringen Anteil unter den Anrufenden (8,28 Prozent) und den persönlichen Besuchen (10,6 Prozent). Ihr Anteil ist vor allem bei Kontaktaufnahmen per Mail (55,2 Prozent) und Chat (57,3 Prozent) hoch.
Beim Mailkontakt sind unter allen Ratsuchenden depressive Stimmungen (36,2 Prozent) das häufigste Thema, gefolgt von Ängsten (24 Prozent) und familiären Beziehungen (17,15 Prozent). Im Chat dominierten wiederum Ängste (26,4 Prozent) gefolgt von Einsamkeit (19,9 Prozent) und depressiven Stimmungen (17,9 Prozent).