Köln (epd). Angesichts gesellschaftlicher Krisen hat ehrenamtliches Engagement nach einer Umfrage an Bedeutung gewonnen. Laut „Malteser Ehrenamtsmonitor“ hält die Mehrheit der Befragten das Ehrenamt zur Bewältigung etwa von Naturkatastrophen (70 Prozent), Pandemien (66 Prozent) oder Kriegsfolgen (64 Prozent) für noch wichtiger als bisher, wie die Hilfsorganisation am 28. April in Köln mitteilte.
Befragt nach eigenen ehrenamtlichen Aktivitäten, erklärte rund ein Drittel (35 Prozent) der Befragten, sie wollten spontan über Mithilfe entscheiden, ohne sich langfristig an eine Organisation zu binden. Ein regelmäßiges Engagement bei einer Hilfsorganisation könnten sich den Angaben zufolge nur sieben Prozent vorstellen. Fünf Prozent sind bereits regelmäßig ehrenamtlich für eine Organisation im Einsatz.
Katastrophenschutz fehlt es an Unterstützung
Vor allem mit Blick auf den Katastrophenschutz sehen die Malteser Handlungsbedarf. „Die kurzfristige Hilfsbereitschaft reicht nicht aus“, erklärte der Leiter der Notfallvorsorge der Malteser, Markus Bensmann. „Daher müssen die auf langfristiges Engagement angelegten Strukturen im Bevölkerungsschutz gestärkt werden, damit diese im Notfall zur Verfügung stehen.“ Die Hilfsorganisation schlägt einen neuen, auf vier Jahre angelegten „Gesellschaftsdienst im Bevölkerungsschutz“ vor.
Für den Ehrenamtsmonitor befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov Mitte März in einer repräsentativen Online-Umfrage mehr als 2.000 Volljährige. Ein Thema der Umfrage war auch der Ukraine-Krieg. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der Befragten gab an, bereits etwas für Betroffene getan zu haben. Am häufigsten waren demnach Geld- und Hilfsgüterspenden. Die Mehrheit der Bevölkerung habe zudem das Engagement der großen Hilfsorganisationen für die Menschen in der Ukraine deutlich wahrgenommen, hieß es.